Mächtig was los war am Wochenende auf dem Sportgelände des MSC Stiftland Mitterteich bei Pfaffenreuth. Wie vorab berichtet, diente das Areal des ehemaligen Bergwerks als Austragungsort für den ADAC-Bundesendlauf im Jugend-Trial und den ersten und zweiten Lauf der deutschen Jugend-Trial-Meisterschaft 2022. Aus ganz Deutschland waren die insgesamt 101 Fahrer und Fahrerinnen mit Begleitern ins Stiftland gekommen. Bis aus Schleswig-Holstein waren manche Teilnehmer angereist. Beim Rundgang durch das Fahrerlager konnte eine Vielzahl an Kfz-Kennzeichen entdeckt werden.
Zwar ist der Trialsport noch eher eine Randsportart, aber dennoch auch für die Zuschauer besonders attraktiv. Es geht weniger um Geschwindigkeit, sondern vielmehr um Geschicklichkeit, Konzentration und Fahrgefühl. Ein Motorrad im Gelände zu beherrschen, erfordert auch einen gewissen Kraftaufwand. Vor allem am Samstag wurden die Fahrer enorm gefordert, denn es hatte vorher stundenlang geregnet. Die Strecken waren teils sehr glitschig, was das Durchkommen noch komplizierter machte. Spektakulär waren die Fahrmanöver aber auch noch bei besseren Wetterbedingungen am Sonntag. Dann fanden sich auch viele Zuschauer ein, die das Ganze verfolgten.
Insgesamt 16 Strecken hatten Fahrtleiter Max Schulz und sein Team im Vorfeld in ehrenamtlicher Arbeit angelegt und gestaltet. Rund zwei Wochen waren sie alleine mit dem Parcours-Bau beschäftigt gewesen. Baumstämme, gewaltige Steine oder auch große Wasserrohre wurden in Position gebracht.
Beeindruckt von Zusammenhalt
Bei der Siegerehrung bei der Firma Green Energy in Mitterteich zollten alle Ehrengäste dem MSC Stiftland viel Lob für die Organisation dieses Events. Die Grußwortredner zeigten sich begeistert vom Trialsport und auch vom "Teamspirit" bei der Siegerehrung. Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler und Mitterteichs Zweiter Bürgermeister Johann Brandl waren beeindruckt von den sportlichen Leistungen und vom Zusammenhalt der Sportler. Denn die Leistungen wurden gegenseitig kräftig gewürdigt, jeder freute sich für den anderen - nicht wie in einer Runde voller erbitterter Konkurrenten, sondern wie in einer harmonischen Motorsportfamilie. Bei der Siegerehrung mit dabei waren auch Ludwig Heining, Präsident des Bayerischen Motorsportverbandes, BLSV-Kreisvorsitzender Andreas Malzer und Mitterteichs Stadtverbandsvorsitzender Peter Haibach. Übrigens, die Besten erhielten Pokale und Medaillen, in der Mannschaftswertung gab es für die Mitglieder des Siegerteams Siegerkränze.
Positive Bilanz
"Diese beiden Tage waren eine Werbung für den Motorsport, eine Werbung für den Trialsport", zog Kathrin Schulz vom Organisationsteam eine positive Bilanz. Als erfreulich wertete sie auch, dass es außer zwei kleinen Verletzungen keinerlei Zwischenfälle gab. Dennoch zollte sie den Feuerwehren Mitterteich und Pfaffenreuth sowie der BRK-Bereitschaft Waldsassen großen Dank für die Unterstützung an beiden Tagen.
"Es hat hier sehr viel Spaß gemacht", meinte die 15-jährige Fahrerin Emilia Sauer (MSF Frammersbach, ADAC Nordbayern), die den Sport schon seit acht Jahren betreibt. "Am Samstag war der Parcours wegen der Regenfälle sehr glitschig. Am Sonntag wurden die Schikanen etwas entschärft, so dass es ein toller Wettkampf wurde." Emilia Sauer wird im September für Deutschland bei der Frauen-WM im Trial in Italien an den Start gehen.
Als "nicht allzu schwer" beurteilte der 13-jährige Joscha Unser (AMC Zirndorf) die Strecke. "Am Samstag war sie sehr nass, am Sonntag hatten wir mehr Grip." An dem Sport reizten ihn die Herausforderungen, die es zu meistern gelte. Und er ergänzte verschmitzt: "Man kann beim Trial von der Schule abschalten."
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