Die Pfadfinder der Gemeinschaft St. Georg in Mitterteich feiern heuer 90-jähriges Bestehen. Wegen der Corona-Beschränkungen musste das geplante Programm aber stark gekürzt werden und es wurde nur im kleinen Rahmen gefeiert. Nicht ausgefallen ist jedoch ein Höhepunkt im Pfadfinderleben: das Versprechen.
Pfadfinder zu sein, bedeutet mehr als ein Abenteuer. Das Versprechen ist ein Bekenntnis jedes Einzelnen zu dieser Bewegung. Drei Gruppen waren es heuer, die bei diesem feierlichen Akt das begehrte neue Halstuch für die nächste Jahrgangsstufe erhielten. Eingeteilt sind die Kinder und Jugendlichen je nach Alter in die Gruppen Biber (unter sechs Jahren), Wölflinge (ab sechs Jahren) und Jungpfadfinder (ab neun Jahren).
Bevor es zum Versprechen der Biber-Gruppe kam, gab es erste kleine Aktionen. Um die Gemeinschaft zu fördern, fand zunächst eine gemeinsame Übernachtung statt. Das darauf folgende Versprechen wurde aber nicht irgendwo und irgendwann abgehalten. Denn die "Biber" trafen sich bei Nacht im Kirchturm - Nebengeräusche aus dem alten Gebäude inbegriffen. Danach erhielten einige der jungen Leute statt des bisher weißen Halstuches ein oranges Tuch. Das erste "Abenteuer" hatten sie bewältigt.
Für die "Wölflinge" wurde es dann schon etwas anspruchsvoller. Sie schlugen über ein Wochenende ihre Zelte in der Wondrebaue nahe der Himmelsleiter auf. Bis sie am Freitag den Lagerplatz erreichten, mussten die jungen Leute erst einen Fußmarsch von circa zehn Kilometern zurücklegen. Das Gepäck musste über die gesamte Strecke selbst getragen werden. Am Ziel angekommen, gab es die nächsten Herausforderungen: selbst Feuer machen und selbst kochen. Am Samstag gab zunächst ein Geländespiel, am Abend setzten sich alle in einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer zusammen. Als Höhepunkt folgte die Versprechensfeier, verbunden mit einer Fackelwanderung zur Himmelsleiter. Das imposante Bauwerk in der Wondrebaue war zu diesem Zweck festlich mit Lichtern geschmückt. Einige der "Wölflinge" wurden dann in den Kreis der Jungpfadfinder aufgenommen. Sie konnten damit das orange mit dem blauen Halstuch tauschen.
Für die Jungpfadfinder hatten sich die Stammesvorsitzenden Leonie Landstorfer und Julia Artmann mit den Gruppenleitern eine schwierige Aufgabe ausgesucht: Sie mussten wandern, schlafen, weiter wandern, schlafen, erneut wandern und wieder schlafen. Rund 60 Kilometer wurden auf diese Weise zurückgelegt. Was das Ganze besonders schwierig machte: Das gesamte Gepäck - also Schlafsack, Isomatte, Zelte sowie Essen und Trinken - musste ständig mitgeführt werden. Start der Tour war das Marktredwitzer Haus. Von dort aus ging es zum Thumsenreuther Badeweiher, dann weiter zur Buslwiese und schließlich nach Mitterteich. In festlicher Lagerfeuerrunde wurde dann das Versprechen abgelegt. Für alle Teilnehmer war dies ein unvergessliches Erlebnis.
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