„Es war eine sehr, sehr schöne Zeit“: Kaplan Daniel Schmid verlässt Mitterteich

Mitterteich
04.06.2023 - 12:00 Uhr
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Kaplan Daniel Schmid ist beliebt in der Pfarreiengemeinschaft Mitterteich-Steinmühle-Leonberg – so beliebt, dass sich viele Gläubige wünschen, dass er bleibt und die hiesige Pfarrstelle nimmt. Doch daraus wird nichts.

Seit September 2020 wirkt Kaplan Daniel Schmid in der Pfarreiengemeinschaft Mitterteich-Steinmühle-Leonberg. Begeistert hat der Geistliche die Gläubigen seither mit Freundlichkeit, seiner sympathischen Art und mächtigen Gesangseinlagen. Doch seine Zeit im Stiftland geht bald zu Ende: Zum 1. September tritt der 41-Jährige seine erste Pfarrstelle an – in der Pfarreiengemeinschaft Essenbach-Mettenbach-Mirskofen in Niederbayern.

„Es war eine sehr, sehr schöne Zeit hier. Wir hatten immer ein gutes Miteinander“, betont Daniel Schmid im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Mit den Menschen sei er stets gut ausgekommen – angefangen von den Verantwortlichen der Pfarreien über die Ministranten und die Gläubigen bis hin zu den Vertretern der Politik in der Stadt Mitterteich und der Gemeinde Leonberg. „Ich war mit Pfarrer Anton Witt immer freundschaftlich und kollegial verbunden“, sagt er über seinen Chef.

Freundschaften entstanden

In den vergangenen drei Jahren seien auch Freundschaften entstanden, etwa zu den älteren Pfadfindern und zu Eltern von Ministranten. „Immer gerne gesehen bin ich bei der örtlichen Feuerwehr“, freut sich Schmid. Ein gutes Auskommen habe es auch mit den Kindern der örtlichen Grund- und Mittelschule gegeben, wo er Religion unterrichtet. Besonders geschätzt habe Schmid stets die Gesprächs- und Bibelkreise in der Pfarrei, die er vor allem mit den Frauen, Kolping, der Landjugend Leonberg und der KAB Steinmühle geführt habe.

Mit Freude erfüllt den Kaplan, dass er viele junge Familien und Eltern bei Taufen und Hochzeiten habe begleiten dürfen. Natürlich habe es auch viele traurige Anlässe des Miteinanders gegeben. Schmid verweist hier auf Beerdigungen. „Ich habe die Menschen in vielen Lebensphasen begleitet“, so der Kaplan im Rückblick. Als Höhepunkte in den vergangenen drei Jahren bezeichnet er die Gottesdienste im Freien, beispielsweise jene im Mitterteicher Stadtpark Wiendlwiese.

Daniel Schmid bekennt, dass er auch das gesellige Leben hier sehr genieße. „Ich war oft zu privaten Anlässen eingeladen und bin diesen Einladungen immer gerne nachgekommen“, verrät er. Nicht fehlen dürfen Besuche in den Zoiglstuben der Stadt. „Ich habe den Zoigl und die Brotzeiten zu schätzen gelernt“, betont der 41-Jährige. Im Pfarrhof selber habe er sich immer gut versorgt gefühlt. „Unsere Haushälterin kocht von Montag bis Freitag sehr abwechselnd“, lobt er. Samstags besorgten sich er und der Pfarrer das Essen meist bei der Metzgerei am Marktplatz. „Sonntags sind wir oft zum Essen eingeladen“, berichtet Schmid. Ausleben könne er in Mitterteich auch ein Hobby, das Schwimmen. „Ich bin regelmäßig draußen im Freibad.“

Keine gängige Praxis

Auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien zum häufig geäußerten Wunsch von Gläubigen, er möge die Nachfolge von Pfarrer Anton Witt antreten, gibt sich Schmid zurückhaltend und verweist auf die gängige Praxis. „Es war wirklich eine schöne Zeit hier, aber dass ein Kaplan dem Pfarrer nachfolgt, das gibt es nur ganz selten“, gibt Schmid zu bedenken. Freilich fühle er sich geschmeichelt. Der Kaplan verspricht: „Ich werde auch künftig immer wieder mal nach Mitterteich kommen und mich sehen lassen.“

Als faszinierende Frau bezeichnet Schmid auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien die Konnersreuther Resl. „Ich war dort öfters mal, habe auch ausgeholfen. Konnersreuth hat schon ein ganz besonderes Flair“, schwärmt Schmid und ergänzt: „Aber auch eine super Eisdiele!“ Gefreut hätten ihn in den vergangenen Jahren auch Wanderungen mit Pfarrer Anton Witt, sowohl hier in der Region als auch jenseits der Grenze.

Chef von zwölf Kirchen

Die Zeit von Kaplan Daniel Schmid in Mitterteich endet am 15. August. Nach einem zweiwöchigen Urlaub tritt er am 1. September als Pfarrer seinen Dienst in Niederbayern an. „Ich war schon mal dort, habe mich umgeschaut. Ich werde der Chef von zwölf Kirchen sein“, sagt Schmid. „Ich habe durchaus Respekt vor meiner neuen Aufgabe. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich es packe, sechs Jahre Kaplansarbeit haben mich bestens vorbereitet.“

Daniel Schmid wird in der Pfarreiengemeinschaft Essenbach-Mettenbach-Mirskofen Nachfolger von Pfarrer Andrzej Gromatzki, der wiederum in die oberfränkische Pfarreiengemeinschaft Marktleuthen-Kirchenlamitz-Röslau-Weißenstadt wechseln wird. Und von dort kommt der bisherige Pfarrer Oliver P. Pollinger als neuer Seelsorger nach Mitterteich und tritt die Nachfolge von Anton Witt an. Dienstantritt ist ebenfalls am 1. September.

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Mitterteich08.02.2023
Hintergrund:

Zur Person: Daniel Schmid

  • 41 Jahre alt, geboren in Burglengenfeld
  • Ausbildung zum Werkzeugmacher, nach einigen Berufsjahren Beschreiten des dritten Bildungsweges mit dem Ziel des Priesterberufs
  • Priesterweihe im Juni 2017 im Regensburger Dom
  • Von 2017 bis 2020 Kaplan in Furth im Wald, seit 2020 Kaplan in Mitterteich
  • Ab 1. September 2023 neuer Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Essenbach-Mettenbach-Mirskofen
 
 

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