Im Beisein vieler Ehrengäste wurde am Mittwoch Richtfest des Erweiterungsbaus der Förderstätte der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) gefeiert. Die KJF investiert 2,17 Millionen Euro in den Standort. Die Zahl der Förderplätze verdoppelt sich damit von 18 auf 36. Die Fertigstellung ist für April 2019, der Einzug im Herbst 2019 geplant.
"Das ist heute für uns ein Fest der Freude", sagte KJF-Direktor Michael Eibl in seiner Begrüßung. Ausdrücklich dankte er allen am Bau beteiligten Handwerkern für ihr vorbildliches Schaffen. Dank galt allen Fördergeldgebern, ohne welche die Erweiterung nicht hätte verwirklicht werden können. Besonders würdigte Eibl das finanzielle Engagement des Sozialministeriums, das die Maßnahme mit 1,178 Millionen Euro (60 Prozent) fördert. Auch der Bezirk und die Regierung der Oberpfalz sowie die "Aktion Mensch" unterstützen die Maßnahme. Der Eigenanteil beträgt fast 690 000 Euro. Als "Motor" der "dringend nötigen Maßnahme" bezeichnete er MdL Tobias Reiß.
Regierungspräsident Axel Bartelt zeigte sich über die kurze Bauzeit verwundert. "Ende April war Spatenstich und heute ist schon Richtfest, das ist schon fast rekordverdächtig", meinte er. Als Triebfeder für den Bau bezeichnete er die ständig zunehmende Zahl an schwerstbehinderten Menschen. Bartelt würdigte die Arbeit der Betreuer, die Menschen mit Behinderung ein würdiges Leben ermöglichten. "Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung und Arbeit, gerade für Schwerstbehinderte ist dies oft ein Segen." Seinen Respekt zollte er den Betreuern für ihre wertvolle Arbeit an der Gesellschaft. Gerne seien die Regierung und der Bezirk hier ein verlässlicher Partner.
Etwas Gutes für die Region
MdL Reiß nannte es richtig, "dass heute die Handwerker und nicht die Mundwerker im Mittelpunkt stehen". Dass der Neubau in Mitterteicher verwirklicht werde, freue ihn ganz besonders, weil damit wieder etwas Gutes für die Region geschaffen werde. Besonders hob er das Miteinander bei diesem Projekt hervor. Reiß: "Mitterteich entwickelt sich immer mehr zu einer Stadt der Inklusion."
Bezirksrat Toni Dutz überbrachte die Glückwünsche von Bezirkstagspräsident Franz Löffler. "Die Förderstätte ist seit Jahren überbelegt, die Erweiterung war uns ein Herzensanliegen", sagte Dutz. Er betonte, dass der Bezirk Menschen mit Behinderung meist ein Leben lang begleite.
Landrat Wolfgang Lippert betonte, dass die Inklusion im Landkreis weit fortgeschritten sei. Mitterteich sei die Keimzelle der Inklusion. Dank galt den Stiftlandwerkstätten, in deren Mittelpunkt seit jeher immer der Mensch stehe. Der Landrat betonte, dass die Behindertenwerkstätte mittlerweile auch ein wirtschaftlicher Faktor sei. Bürgermeister Roland Grillmeier hob die große Bedeutung der Werkstätten für die Stadt und die Region hervor. In seinen 16 Jahren als Bürgermeister sei dies bereits die fünfte Erweiterung. "Ich hoffe, wir können noch vieles weitere anstoßen." Nächstes Ziel sei nun neuer Wohnraum. Ausdrücklich dankte er dem im vergangenen Jahr ausgeschiedenen Werkstattleiter Josef Fick, der diesen Neubau noch mit auf den Weg gebracht hatte.
Dank an Handwerker
Einrichtungsleiter Dr. Karl Kick dankte allen am Bau beteiligten Unternehmen und Handwerkern. Den Richtspruch sprach Holzbau-Ingenieur Michael Etterer von der Firma Hasl aus Bodenwöhr. "Auf starken Mauern festem Grund, das Mauerwerk blickt in die Rund, in seines Holzwerks voller Pracht, recht als ein Meisterwerk daraus gemacht ...", reimte er.
In der Mitterteicher Werkstätte St. Elisabeth arbeiten aktuell 298 Personen, darunter 226 Menschen mit Behinderung. In der Förderstätte werden derzeit 29 Menschen mit Behinderung von zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefördert. Der Bestand ist bisher nur auf drei Gruppen mit insgesamt 18 Menschen ausgelegt, dieser wird nun auf das Doppelte erweitert. Da allerdings schon aktuell 29 Menschen gefördert werden, gibt es im neuen Jahr nur noch sieben freie Plätze.
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