(ebr) "Ludwig Thoma - ein widersprüchlicher Literat aus Bayern" - so lautete das Thema, das jetzt Literaturliebhaber ins Mehrgenerationenhaus lockte. Abwechselnd zu der musikalischen Untermalung von Walter Pilsak referierten Hans Lauth und Berthold Kellner gemeinsam über den Schriftsteller vom Tegernsee. Dabei war es kein Problem, genügend Informationen zu finden. "Das Problem war eher, welche Informationen wir weg lassen wollten", so Lauth. "Wenn wir alle Infos hergenommen hätten, würden wir bis um Zwölf in der Nacht sitzen."
Von der Kindheit Thomas und seinem Studium über die Erfolge als Schriftsteller, seine Rolle im Ersten Weltkrieg und seine politischen Wandlungen bis hin zu seinem Tod führten die beiden die Anwesenden durch die verschiedenen Lebensabschnitte des Literaten. Dies unterstrichen sie mit Lesungen aus seinen Werken. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf Stücke, die heutzutage nicht mehr so in Erinnerung seien, wie Lauth erklärte. So lasen sie im Laufe ihres Referats einen Ausschnitt aus Thomas "Lausbubengeschichten", eines seiner Gedichte namens "Eröffnungshymne" und eine Textstelle aus seinem letzten Roman "Ruepp" vor.
Abschließend warfen Hans Lauth und Berthold Kellner einen kritischen Blick auf Ludwig Thoma. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass Thoma vor allem aufgrund seiner Werke ein großer und bekannter Name in Bayern sei. Die Ansichten, die er sich kurz vor dem Ersten Weltkrieg aneignete, hätten dies allerdings überschattet. "Er war zum Ende hin ein antisemitischer, verbitterter Spießer", betonte Kellner. "Auch das gehört zu Ludwig Thoma."
Mitterteich
01.06.2018 - 12:39 Uhr
Ein widersprüchlicher Literat
von Redaktion ONETZ
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