Der Katholische Frauenbund nutzte die Gelegenheit, Pfarrvikar Augustine Oburota einzuladen, der aus erster Hand über seine Heimat Nigeria berichtete. Seit November 2017 verstärkt der 61-jährige katholische Geistliche in der Pfarreiengemeinschaft die seelsorgerliche Arbeit. Auf welch' großes Interesse die andere Lebenswelt stieß, zeigte der Umstand, dass neben den vielen Damen selbst einige Herren den Weg nach Mockersdorf gefunden hatten.
Allein schon die grundlegenden Informationen zu dem Land, untermauert mit einer Reihe statistischer Zahlen, waren für viele Neuland und sprengten die europäischen Vorstellungen. So ist das seit 1960 von der britischen Kolonialherrschaft unabhängige Nigeria 2,6 mal größer als Deutschland und damit eines der größten Länder in Afrika. Über 923 770 Quadratkilometer erstreckt sich allein schon die Hauptstadt Abuja. Mit 167 Millionen Einwohner ist es das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Die Lebenserwartung der Frauen liegt bei 54 , der Männer bei 52 Jahren. Amtssprache ist Englisch, da es über 200 Sprachen und Dialekte gibt. Oburota ist mit der Muttersprache Igbo (Ibo) aufgewachsen.
Wenn Oburota über seine Heimat spricht, dann wird der Geistliche aber auch sozialkritisch und politikkritisch. Politiker will er nicht werden, sagt Oburota, aber seine Stimme möchte er gegen Missstände in seiner Heimat erheben. Von Landwirtschaft geprägt fehlt es hinten und vorne an Maschinen, so der Geistliche. Obwohl auch reich an Bodenschätzen wie Erdöl und -gas sei Nigeria von einer hohen Inflationsrate geplagt. Gefördert werde dies durch Korruption und Misswirtschaft in der nigerianischen Wirtschaft. Nicht anders verhalte es sich mit der hohen Kriminalitätsrate, die dadurch gefördert wird, dass die Polizei häufig wegschaue. Summa summarum sei Nigeria ein politisch instabiles Land. Es mangele auch an Verkehrsinfrastruktur. Die Regierung vernachlässige zum Beispiel die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Jedes Haus müsse von seinem Brunnen leben.
Klartext zu reden, treibt den Geistlichen besonders um. Wenn er im November wieder in sein Land zurückkehrt, möchte er besonders den Kindern und Jugendlichen eine neue Sichtweise mit auf den Weg geben, damit sich etwas an der Situation im Land ändert. Zur Unterstützung von Hilfsprojekten in seinem Heimatland spendete der Frauenbund 200 Euro an Oburota. Die Frauen hatten auch einen Brotzeitkorb vorbereitet.














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