Moosbach
14.10.2018 - 11:48 Uhr

Büsche und Bäume fürs Bächlein

Der Gruberbach soll von Grub bei Moosbach bis zum Einlauf in die Pfreimd renaturiert werden. Das kostet fast 200.000 Euro. Doch der Markt muss fast nichts dafür zahlen. Dafür wird die Klärschlammentsorgung künftig deutlich teuerer.

Die Renaturierung des Gruberbaches soll das Bächlein wieder in seinen früheren Zustand versetzen, um die EU-Wasserrahmen-Richtlinie erfüllen zu können. Bild: gi
Die Renaturierung des Gruberbaches soll das Bächlein wieder in seinen früheren Zustand versetzen, um die EU-Wasserrahmen-Richtlinie erfüllen zu können.

Der Gruberbach bekommt seinen alten Bachlauf zurück. Das entschieden die Gemeinderäte in der vergangenen Sitzung. Es geht um den Abschnitt zwischen der Ortschaft Grub/Wieskirche und dem Bacheinlauf in die Pfreimd. Grundlage für die Renaturierung ist eine historische Karte, die den ursprünglichen Bachlauf zeigt. Die Umgestaltung des 548 Meter langen Teils des Gruberbachs soll 185.000 Euro kosten. Der Markt zahlt nur zehn Prozent der Kosten. Bauträger ist die Dorferneuerung „TG Moosbach II“. Der geplante ökologische Ausbau hat das Ziel, den Gruberbach als Gewässer III. Ordnung künftig im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie zu betreiben. Das Bauprogramm sieht einen Grunderwerb bis zu 8,50 Meter auf der linken und bis zu 5 Meter auf der rechten Seite vor. Es sollen umfangreich Bäume und Sträucher gepflanzt werden und die Uferzone künftig auf einem Pufferstreifen extensiv bewirtschaftet werden. Das bedeutet zweimal im Jahr Mahd und Verzicht auf Düngung.

Der Markt Moosbach splittet ab dem 1. Januar die Schmutzwassergebühr (derzeit 2,94 Euro pro Kubikmeter) in eine Schmutzwassergebühr und eine Niederschlagswassergebühr. Ein Gebührenzahler aus dem Gemeindeteil Saubersrieth hatte dies 2017 beantragt und recht bekommen. Nach den Berechnungen der Marktkämmerei soll die Schmutzwassergebühr künftig nur mehr 2,64 Euro pro Kubikmeter, die Niederschlagswassergebühr 0,12 Euro pro bebauter und befestigter Fläche pro Jahr betragen. Marktkämmerer Thomas Bodensteiner legte einige Berechnungsbeispiele vor. Danach zahle ein 4-Personen-Haushalt mit 130 Kubikmetern Schmutzwasseranfall und 300 Quadratmetern bebauter und befestigter Fläche etwa 2 Euro im Jahr weniger. Ein Gewerbebetrieb mit 100 Kubikmetern Schmutzwasser und 2500 Quadratmetern Fläche dagegen 271 Euro mehr. Bürgermeister Hermann Ach sprach von einer gewissen Umverteilung. Aufgrund der Rechtslage sei der Markt Moosbach aber verpflichtet, diese Aufteilung einzuführen. Mit einer Gegenstimme wurde das neue Abrechnungsverfahren genehmigt.

Verschiedene Arbeiten rund um die Wasserversorgung des Markts haben seit 2012 insgesamt etwa 2,15 Millionen Euro gekostet. Die Marktkämmerei hatte die Kosten vor sechs Jahren recht präzise geplant. Mit dem Geld sanierte und erweiterte der Markt die Aufbereitungsanlage in Moosbach, bezahlte Arbeiten an den Jurakalkfiltern, sanierte den Tiefbrunnen und die Quellen, baute Hochbehälter um und schloss zwei Anwesen in Saubersrieth ans Wasser an. Außerdem wurden Die Wasserversorgungsanlagen Heumaden und Saubersrieth zusammengeschlossen.

Hierfür hatte die Marktkämmerei einen Wasserversorgungs-Verbesserungsbeitrag von den Wasserverbrauchern erhoben. 2012 waren dafür 0,82 Euro (netto) pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 3,76 Euro (netto) pro Quadratmeter Geschossfläche als Vorauszahlung angesetzt worden. Nach der jetzigen Schlussabrechnung wurde der Beitragssatz vom Gemeinderat erhöht und mit 0,85 Euro (netto) bzw. 3,80 Euro (netto) beschlossen. Gleichzeitig schrieben die Räte den Herstellungsbeitrag (Erstanschließer) mit 1,70 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 7,57 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche fort.

Große Probleme kommen auf die Kommunen bei der Klärschlammentsorgung zu. Die Firma Kraus, Versorgungstechnik, aus Vohenstrauß erhielt den Zuschlag als billigst bietender Entsorger mit Kosten von 22.000 Euro. Das entspricht einer Teuerung gegenüber der letzten Entsorgung um rund 40 Prozent. „Die Kommunen müssen sich auf diesem Sektor unbedingt zusammentun, um die Probleme zu lösen“, schlug Bürgermeister Ach vor. Eine Studie sei bereits in Auftrag.

Das Thema „Integriertes ländliches Entwicklungskonzept“ (früher 11 Freunde) wurde ohne Beschluss abgehakt. Der Markt Moosbach steht aber hinter dem Vorhaben. Bürgermeister Ach erklärte, dass eine Teilnahme nicht das Aufgeben eigener Kompetenzen bedeute. Die Kommunen sind gefordert, in den nächsten Sitzungen Ziele und Projekte auszuarbeiten. Ach lud die Gemeinderäte zur Auftaktveranstaltung am Freitag, 9. November, um 19.30 Uhr in die Stadthalle Vohenstrauß ein.

Die Renaturierung des Gruberbaches soll das Bächlein wieder in seinen früheren Zustand versetzen. Bild: gi
Die Renaturierung des Gruberbaches soll das Bächlein wieder in seinen früheren Zustand versetzen.
 
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