Zum Ausklang der närrischen Zeit verfolgten auf dem Marktplatz wieder Hunderte von Zuschauern das traditionelle "Faschings-Asspüln". Der Moosbacher Faschingsverein hält sich damit an einen über 200 Jahre alten Brauch. Dabei werden Mitbürger derbleckt, denen im abgelaufenen Jahr Kuriositäten und Lustiges passierte. Auch diesmal hatten die Akteure einige Stücke auf Lager, die die Lachmuskeln der Zuschauer fast zerreißen ließen.
Mit Bildern nahmen die Darsteller der Marktplatzumbau aufs Korn. Mit derselben Aufnahme in Schwarz-Weiß-Aufnahmen un in Farbe zeigten sie den Zustand vor und nach dem Ausbau. Die Maßnahme soll immerhin 600.000 Euro gekostet haben. Die Betrachter stellten fest, dass sich nur die Farben geändert hatten.
Ein Kleinkind verlor beim Abendessen einen Milchzahn. Die Eltern waren ratlos und riefen in ihrer Not den Arzt beziehungsweise Zahnarzt an. Dieser riet ihnen den Zahn wieder in den Mund ihres Kindes zu stecken und einige Zeit festzuhalten. Schließlich meinten sie der Zahn sei wieder fester drin. Am nächsten Morgen aber dann die Ernüchterung für die Eltern: Der Zahn hatte sich wieder selbstständig gemacht und verließ nach einer "Tour de Zahn", so hieß das Stück, über Magen und Darm den Körper des Kindes. Der Hase eines Kindes bekam zu viel Nachwuchs. Die Eltern wollten ihn deshalb kastrieren lassen. Der "Arzt" gab dem Tier offenbar eine zu starke Medizin, so dass dieser verstarb. Das Kind weinte und wollte einen Ersatzhasen, der genauso wie der verendete Hase ausschaute. Das gelang dem Arzt nicht und so erhielt es einen "falschen Hasen".
Suche nach einem Maibaum
"Geschichten aus dem Schlossgarten" hieß das dritte Stück. Der Vorsitzende einer Feuerwehr bereitete ein Fest für seine Wehr vor. Mit einem Autoanhänger transportierte er das süffige Kommunbier. Als er seine Fahrt kurz unterbrach, machte sich der nicht richtig abgesicherte Hänger selbstständig und fuhr Richtung steile Böschung. Großer Schaden entstand aber nicht. Wenig Glück hatte dieselbe Wehr bei der Suche nach einem Maibaum. Mindestens fünf Bäume, darunter auch eine Birke, mussten fallen, bis der richtige gefällt war.
Und noch ein Schelmenstück passierte an der Pfreimd in Burgtreswitz. Mit einer Drohne beschäftigten sich zwei junge Burschen. Das Gerät verschwand in den hohen Bäumen und war nicht mehr zu sehen. Ein Signal gab es nicht mehr. Mit einer Gummihose ging einer auf die Suche. Die starke Strömung, die frei herumlaufenden Rindviecher und ein Elektrozaun behinderten die Suche. Ein zufällig vorbeikommender Nachbar belehrte die beiden: Mit dem Handy wäre die Drohnensuche leichter gegangen.
Was eine Mutter und ihre Tochter, die erst kurz den Führerschein besaß, auf einer Fahrt nach Regensburg auf der Autobahn erlebte ist haarsträubend. Kurz vor Regensburg musste die Mutter ganz dringend auf die Toilette. Sie musste aussteigen und auf die ganz nahe liegende Wiese laufen. Die Tochter am Steuer im Baustellenbereich auf der einspurigen Autobahn im Stau musste sich wieder dem Verkehr angleichen und weiterfahren. Über Umwege kamen aber beide in Nähe Jahnstadion wieder zusammen. Der Familienvater ortete beide über die Handys.
Warten auf Festbier
Viele lustige Dinge ereigneten sich bei der 100-Jahr-Feier der Spielvereinigung Moosbach im vergangenen Juni. So war beim Bieranstich das Fass gar nicht angezapft. Da konnten die Gäste lange auf Bier warten. Ein Mitglied des Festausschusses fand seinen Geldbeutel nicht mehr. Er verschuldete sich bei den Gästen. Erst als das Fest zu Ende war und er mit seinem Auto wieder nach Hause fahren wollte, tauchte die Geldbörse wieder auf: sie lag im Auto.
Ein anderer Besucher fand seinen Fahrradschlüssel nicht mehr. Er alarmierte seinen Vater. Am Schluss wurde festgestellt, dass dieser bereits im Schloss steckt. Ein Mitarbeiter des Festausschusses hat den Büro-Container vom Fest abgesperrt und den Schlüssel mit nach Hause genommen. Am anderen Tag wusste das leider niemand, so wurde das Schloss aufgebohrt. Ein anderer Gast hatte seinen Haustürschlüssel in der Messertasche seiner feschen Lederhose sicher deponiert. Wegen des Alkoholkonsums brachte er den Schlüssel nicht mehr heraus und so fand die schicke und teuere Lederhose mit einer großen Gartenschere ein jähes Ende. Natürlich wurden noch Zugaben gefordert, denen sie nachkamen.
Wochenlang hatten sich die Mitglieder des Faschingsvereins Moosbach nach lustigen Stücken umgesehen. Riesenapplaus quittierte die gelungenen Darbietungen. Moderator war in bewährter Manier wieder Peter Wittmann. Er zog eine große Show ab und verstand es, auch andere lustige Begebenheiten einzubinden, die alleine schon das "Asspüln" Wert gewesen wären.
Altes Brauchtum am Aschermittwoch
- Burschen ziehen in Moosbach als so genannte "Oarschboßer" in Gruppen von Haus zu Haus
- vor ihnen muss sich die Damenwelt in Acht nehmen
- Burschen halten den Frauen selbst gefertigte Holzbretter ans Hinterteil und klopfen dann mit einem Hammer drauf
- als Lohn gibt's Spenden für den Faschingsverein oder ein Schnapserl
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