Viele hundert Zuschauer kamen zum Ausklang der närrischen Zeit auf den Marktplatz in Moosbach. Sie alle wollten das traditionelle „Fosnacht-As'spüln“ erleben. Dabei werden seit Jahrzehnten nach altem Brauch Mitbürger derbleckt, denen im abgelaufenen Jahr Kurioses und Lustiges passiert ist. Die Mitglieder des Faschingsvereins Moosbach hatten mit ihrem Präsidenten Bernhard Beugler durch „kriminalistische Recherchen“ das ganze Jahr über zahlreiche Geschichten gesammelt.
Schon das erste Stück hatte es in sich: Eine Moosbacherin wollte per Scheckkarte beim Raiffeisen-Lagerhaus Benzin tanken. Der erste Versuch mit der Karte am Automaten misslang. Nach dem zweiten missglückten Versuch (die Tankerin versuchte es jedes Mal an der falschen Zapfsäule) fuhr die Autofahrerin einfach weg, ohne ihre Daten im Automaten zu löschen. Ein paar Minuten später versuchte es ein neuer Kunde, der überrascht war, für den über 100 Euro teuren Sprit nichts zahlen zu müssen. Abgebucht wurde es aber vom Konto der Autofahrerin. Als sie die Lastschrift auf ihrem Konto feststellte, schaltete sie die Polizei ein. Inzwischen meldete sich aber der fremde und unbekannte Tanker und zahlte die Rechnung.
Das Auto eines Moosbachers wurde in der Waschanlage beschädigt: Die Waschbürsten rissen die Stoßstange ab. Pech gehabt! Viele Brautleute wollen gerne mit einem Oldtimer zur Trauung fahren. Das war für ein Moosbacher Brautpaar verhängnisvoll, denn sie deponierten die Eheringe im Kofferraum. Als sie die Ringe brauchten, war der Kofferraum nicht zu öffnen. Da mussten die Sitze rausgerissen werden, um an die Brautringe zu kommen.
Ein Moosbacher Unternehmer wollte bei der Übernahme eines neuen Lastwagens sparen. Das Werk überließ ihm das rote Kennzeichen. Es musste aber schon am nächsten Tage wieder in München sein. Die Tour kostete mehr Geld, als die normal übliche Fahrzeugüberführung, und ein paar Tage später hatte der Lastwagen einen Getriebeschaden. Das dringend benötigte Fahrzeug ging wieder ans Werk und der Unternehmer stand tagelang ohne Fahrzeug da.
Das Heimatfest 2017 wirft immer noch Schatten auf die Moosbacher Szene. „Heimatfest lou niad nou“, hieß deshalb das nächste Stück. Eine Festdame hatte Probleme mit ihrem Namensband. Ein anderer mit seinem E-Bike, mit dem er zum Festzelt fuhr und es nach dem Festbesuch nicht mehr fand. Auch ein weiterer Besucher suchte sein E-Bike. Er hatte aber vergessen, dass er gar keines dabei hatte. Als sich alles klärte, feierten die E-Biker ein großes Wiedersehensfest ihrer Räder.
„Wellness im Überfluss“ gab es scheinbar bei einem Kurztrip in die Berge zum Skifahren. Statt Après-Ski ging es in den Whirlpool des Hotels. Trotz Einweisung durch das Hotelpersonal konnte die Moosbacher Reisegemeinschaft nicht verhindern, dass der Pool überlief und das Wasser sich auf das gesamte Erdgeschoss und den Keller verteilte. Ein Moosbacher fuhr mit seiner Ehefrau zum Weihnachtsmarkt nach Pilsen. Statt in der Hoteleinfahrt landete er mit seinem Auto im Weihnachtsmarkt. Da war die Polizei schnell da, denn sie befürchtete Terroristen.
Das Publikum belohnte die Darsteller mit einem Riesenapplaus. Moderator war Peter Wittmann (Boderpeter). Am Abend nahm der Moosbacher Faschingsverein (MFV) mit Gästen mit lautem Klagen und Schluchzen gegen Mitternacht beim „Fosnacht agroom“ endgültig Abschied von der fünften Jahreszeit.


















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