Zum Ausklang der närrischen Zeit versammelten sich am Montag viele Zuschauer auf dem Marktplatz in Moosbach, um das traditionelle „Fosnacht-As‘spüln“ des Faschingsvereins Moosbach mitzuerleben. Dabei werden seit Jahrzehnten nach altem Brauch Mitbürger aufs Korn genommen, denen im vergangenen Jahr etwas Kurioses und Lustiges passiert ist. „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“, hieß es auch dieses Jahr wieder. Wem nichts Dummes passierte und wessen Missgeschick nicht bekannt wurde, konnte gut lachen.
Wie immer hatten die Akteure des Faschingsvereins Moosbach mit ihrem Präsidenten Bernhard Beugler durch „kriminalistische Recherchen“ das ganze Jahr über Geschichten gesammelt, die die Lachmuskeln der Zuschauer strapazierten. Die großen Lieferanten für das Derblecken sind die Mitglieder der Stammtische, die über das Jahr allerlei Geschichten gehört hatten.
Exkremente in der Wohnung
Schon das erste Stück hatte es in sich: Es ging um einen Hundebesitzer, dessen Vierbeiner seine Notdurft im Wohnzimmer verrichtete. Die Exkremente landeten in der ganzen Wohnung und der Hund biss dem Schaukelpferd des Nachbarn einen Fuß ab. Die Haftpflichtversicherung weigerte sich jedoch, für diesen Schaden aufzukommen. Zu guter Letzt schleppte der Hund einen Biberschädel an und bekam daraufhin einen Platzverweis.
Die zweite Geschichte handelte von einer Verwandten aus München, die auf der Heimfahrt von Moosbach ihr Handy vermisste. Sie fuhr zurück, weil sie es zuletzt auf dem WC in Moosbach benutzt hatte. Obwohl das Handy dort nicht zu finden war, klingelte es aus der WC-Schüssel, als sie ihre Nummer anrief. Das WC wurde abgebaut, aber das Telefon blieb verschwunden. Schließlich stellte sich heraus, dass die Töne vom Handy im WC im oberen Stockwerk stammten.
Eine Bronx-Party war Thema der dritten Geschichte: Eine versehentlich über eine 500 Mitglieder starke Whatsapp-Gruppe verschickte Einladung sorgte dafür, dass man zu viele Gäste befürchtete und die Party ins Sportheim verlegte. Ein weiteres Missverständnis entstand durch eine „Eierlieferantin“, die als Einbrecherin angesehen wurde.
Wirt auf der Motorhaube
Im nächsten Stück ging es um eine Wanderung zum Böhmerwaldturm bei Eslarn: Nach Erreichen des höchsten Punktes wurde es schnell dunkel, und die Wanderer irrten durch den finsteren Wald. Sie befürchteten schon eine Übernachtung im Freien, bis sie endlich zur Straße und zum Parkplatz fanden.
Ein peinliches Erlebnis betraf ein Moosbacher Ehepaar mit Zwillingen im Urlaub in Italien: Die Kinder spielten vergnügt in einem Bälle-Bad. Beide hatten Durchfall. Die Windeln platzten und verschmutzten das Bad so sehr, dass das Hotel für die Reinigung teilweise geschlossen werden musste.
„Vollgefressen und Vollgas“ hieß das sechste Stück der Schauspieler des Moosbacher Faschingsvereins. Ein Urlaubsgast speiste in einem Gasthaus der Marktgemeinde und wollte nach dem Essen nicht bezahlen, weil es angeblich nicht geschmeckt hatte. Er ging zu seinem Auto und wollte heimfahren. Das duldete der Wirt nicht und setzte sich auf die Motorhaube. Trotzdem fuhr der Urlauber los. Erst ein Zeuge brachte ihn zum Anhalten; die Polizei wurde gerufen und er musste zahlen – allerdings gab es auch eine Anzeige gegen den Wirt wegen Sachbeschädigung am Auto.
Ein Riesenapplaus belohnte die gelungenen Darbietungen des Faschingsvereins. Super-Moderator Peter Wittmann (Boderpeder) führte gekonnt durch den Abend und band weitere lustige Begebenheiten ein – alleine schon wertvoll genug für ein eigenes „As‘spüln“.
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