Flächennutzung hat viele Gesichter. Was ist uns in Moosbach wichtig und welche Flächen brauchen wir für die Zukunft? Das war die große Frage in einer gut besuchten Versammlung der CSU-Moosbach im Gasthaus Bodensteiner. Zunächst referierte der Geoökologe Florian Lang aber über die bevorstehende Neuverpachtung der im Gemeindeeigentum stehenden Grünlandflächen unter gesteigerter Berücksichtigung der Biodiversität. Für die kommenden fünf Jahre sollen dabei neben der ackerbaulichen Nutzung unter anderem Biodiversitätsstreifen, Winterbegrünung mit wildtiergerechten Saaten und eine mehrjährige Blühfläche verbindlich angelegt werden.
In der zweiten Vergaberunde wird kommunales Grünland nach dem gleichen Grundprinzip vergeben. Wieder erfolgt die Vergabe per Zuschlagszahl, die einerseits den Pachtzins und andererseits Prämien für unterschiedliche Maßnahmen der Extensivierung (KULAP und VNP) berücksichtigt. Gebote, die den Schutz der biologischen Vielfalt berücksichtigen, werden hierdurch aufgewertet.
Lang teilte die Gemeindeflächen in drei Kategorien ein: Das gemeindliche Bauhofgeschäft – das sind kleine Flächen an denen niemand interessiert ist; die kommunalen Pachtflächen – sie werden an den Meistbietenden verpachtet und die landschaftspflegerischen Flächen, die nicht genutzt werden können.
Bürger aus dem Moosbacher Gemeindeteil Ragenwies befürchten die Aufstellung von Windrädern auf dem benachbarten Bromberg. Das dortige Vogelgebiet könnte dadurch Schaden erleiden. Der Ragenwieser sprach sich für Photovoltaik anstelle der Aufstellung von Windrädern aus. Dabei könnte der landwirtschaftliche Grund von Tierhaltern mit Schafen und Kühen genutzt werden.
Bürgermeister Armin Bulenda plädierte dafür, die Natur am Bromberg ohne Eingriffe zu belassen. "Es muss genau festgestellt werden, was schützenswert ist", verwies Bulenda auf das Gebiet zwischen Burgtreswitz und Vohenstrauß in dem sieben Windräder geplant sind. Der Markt habe dort Flächen für zwei Windräder. Derzeit gebe es noch keine Pläne, sondern nur Überlegungen.
Einige Versammlungsteilnehmer erklärten ihren Unmut über die großräumigen vorhandenen Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Westen und im Süden von Moosbach. Das Orts- und Landschaftsbild und der Tourismus würden darunter leiden, war deren Meinung. Gott sei Dank erließ der Marktgemeinderat im Jahre 2022 einen Kriterien-Katalog, mit der er nun neue Freiflächenanlagen reduzieren könne. Trotzdem äußerten Versammlungsteilnehmer den Wunsch den Katalog nochmals zu überdenken und das Aufstellen neuer Sonnenkollegtoren einzuschränken. Laut Bürgermeister Bulenda blicken andere Kommunen neidisch auf Moosbachs Kriterienkatalog. In zwei Jahren wolle man diesen fortschreiben.
Angesprochen wurde auch die dringend erforderliche Suche nach einem Gewerbegebiet in Moosbach, nachdem in den beiden Gebieten Hammermühle und Schießtrath das freie Land zu Ende gehe. Bulenda erklärte, dass Moosbach die Erweiterung des Gewerbegebietes Hammermühle anstrebe. Die Flächensuche sei nicht erfolgreich. Gewerbegebiete sollen nun interkommunal gesucht werden. Einige Teilnehmer sprachen den katastrophalen Zustand in den Gemeindewäldern an. Das habe keinen Vorbildcharakter mehr, war deren Meinung.
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