"Es ist nicht wichtig, was ihr spielt, sondern wie ihr spielt“ – diesen Lehrsatz gab Ernst Hutter, Leiter der weltbekannten Egerländer Musikanten, bei einem zweitägigen Ernst-Mosch-Workshop am vergangenen Wochenende im Rathaussaal Moosbach den Teilnehmern mit auf den Weg. Am Ende präsentierten sich die 24 Musiker bei einem Konzert dem Publikum.
Der sudetendeutsche Flüchtling Ernst Mosch aus Falkenau im Egerland gründete 1956 seine Kapelle. Damals wollte in Deutschland, außer den Sudetendeutschen, niemand böhmische Musik hören. Mosch schaffte es, diese Musik wieder salonfähig zu machen. Er arbeitete bei den Amerikanern und sagte zu seinen Freund Franz Bummerl, „lass uns abends wieder unsere Musik aus dem Heimatland spielen“. 1999 starb Mosch und hinterließ ein riesiges Repertoire.
„So, jetzt zeigen wir Ihnen, was uns in der Pandemiezeit gefehlt hat, nämlich die Musik“, rief Hutter den zahlreichen Gästen beim Abschlusskonzert zu. Viele Freunde der Egerländer Musik aus Nah und Fern sorgten für ein volles Haus. Franz Sturm, Chef der Moosbacher Musikanten und Organisator des Workshops, räumte ein, dass das Training mit Hutter allen Musikern gutgetan habe. Im Mittelpunkt stand die Musik von Ernst Mosch, so etwa die legendären „Rauschenden Birken“ oder die „Mährische Polka“ sowie die „Kesselflicker-Polka“.
Fehlen durfte beim Konzert auch nicht die Hymne der Egerländer „Mondschein an der Eger“. Da hatte so mancher Besucher fast schon Tränen in den Augen. „Was ist das Geheimnis der böhmischen Blasmusik?“, war die Frage der vielen Gäste im Rathaussaal. „Es gibt kein Geheimnis“, verriet der Posaunist und Tenorhornbläser Ernst Hutter. Er nannte es einfach Musik, die zu Herzen gehe.
Hutter hatte mit den Musikern aus Moosbach und Umgebung auch neue Kompositionen aus der „Nach-Mosch-Zeit“, wie die „Hochzeitskutschenpolka“ oder den Marsch „Gloria Patrie“ einstudiert, die ebenfalls für Begeisterung sorgten. Der Beifall nahm kein Ende.
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