Im Moosbacher Pfarrheim berichtet er über seine Erlebnisse. Pfarrer Josef Most freute sich über die vielen Zuhörer. „Für uns ist die Mission keine Einbahnstraße und muss über allem stehen“, ermutigte er den Missionar, seine segensreiche Arbeit fortzusetzen. Wir müssen großherzig sein und den neuen Förderverein „Missionsbrücke“ mit Spenden unterstützen. Most freute sich, dass große Firmen aus der Oberpfalz den Förderverein mit ansehnlichen Spenden bedachten.
Pater Ferdinand freute sich, dass die beiden Kongo-Besucher Reger und Manfred Gürtler (er war schon mehrmals im Kongo) im Saal anwesend waren. „Lieber Manfred, komm bald wieder, denn kein Auto des Missionsfuhrparks ist derzeit befahrbar. Nur das Moosbacher Lastauto ist einsatzbereit, aber auch nur, wenn die Straßen befahrbar sind“, jammerte der Pater. Derzeit unterrichtet die Schule in seiner Mission das Veterinär- und Agrarwesen sowie das Maurerhandwerk.
Im Mittelpunkt des Abends stand aber ein Bericht von Richard Reger über seinen Aufenthalt im Kongo. Er hatte erschütternde aber auch hoffnungsvolle Bilder und Filme mitgebracht mit denen er den Lebensalltag im Urwald und die Arbeit des Missionars zeigte. Zunächst setzte sich Reger mit der Geschichte des geschundenen Landes auseinander und informierte über dessen Ausbeutung und die Grausamkeiten durch die Belgier.
Als Erstes stand für den Zimmerereimeister der Bau einer Sakristei an. Zehn Helfer standen ihm zur Seite. Dann ging es an das Verlegen eines Ziegelpflasters. Die benötigten Ziegel wurde vor Ort hergestellt und gebrannte. Bei allen Arbeiten, so Reger, entpuppten sich die Einheimischen als Künstler beim Scheiden von Holz. Besonders beim Bau eines Sechs-Personen-Boots konnten sie das beweisen. Ein umgebauter Traktormotor diente als Antrieb bei den Sägearbeiten. In zwei Tagen war das Boot fertig. Als es im Fluss Uele zu Wasser gelassen wurde, verfolgten die Dorfbewohner gespannt die Jungfernfahrt. Sie war nicht ungefährlich, denn im Fluss sind auch Nilpferde und Krokodile auf Nahrungssuche.
Nach dem Bootsbau widmete sich Reger ungefährlicheren Dingen, nämlich dem Weiterbau der Schule. Die Fassaden der Schulen in Ndendule und Amadi verschönerte er mit Sonnenuhren.
Bei einer Lichterprozession mit dem Dorffest entstand die Idee, aus einem alten Gummi-Fahrradschlauch, drei Brettern und den Resten der drei Schachteln Schrauben, die er mitgenommen hatte, eine Schaukuss-Wurfmaschine zu bauen. Schaumküsse standen zwar nicht zur Verfügung, aber der Pater hatte Bonbons. Nicht nur Kinder, sondern auch die Erwachsenen stellten sich wieder und wieder an zu diesem nicht enden wollenden Spaß. Reger bekam für seine Ausführungen einen Riesenbeifall.
Pater Ferdinand dankte für die vielen Spenden. Der Kongo, so Ferdinand, gehöre immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt. Es gebe kein Gesundheits- und Sozialsystem und den meisten Kindern bleibe der Schulbesuch verwehrt. Deshalb bat er alle, ihn weiterhin zu unterstützen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.