Die Gemeinderäte von Moosbach gaben in der letzten Sitzung des Jahres grünes Licht für die Beteiligung des Markts am integrierten ländlichen Entwicklungskonzept (ILE), das die elf Kommunen (die sog. „Elf-Freunde“) ins Leben rufen wollen. Bürgermeister Hermann Ach berichtete von der Versammlung aller Gemeinderäte in der Stadthalle Vohenstrauß. Mit der ILE unterstützen und begleiten die Ämter der Ländlichen Entwicklung ländliche Gemeinden, die sich freiwillig zusammenschließen, um gemeinsam eine zukunftsorientierte und lebenswerte Region zu gestalten.
Ziel ist, ökonomische, ökologische oder soziale Projekt, die eine Gemeinde alleine nicht realisieren kann, gemeindeübergreifend zu planen und umzusetzen. Staatliche Förderung sei ein besonderer Anreiz.
Laut Bürgermeister Ach werden die „elf Freunde“ als Partner auftreten. Außer Moosbach haben schon alle Kommunen ihre Teilnahme zugesagt. Gemeinderat Josef Rauch wollte wissen, wer das Konzept erstellt und ob sich die Bürger einbringen können. Ach erwiderte, das Konzept erstellten die Bürgermeister und das Amt für Ländliche Entwicklung. Die Bürger könnten in Workshops mitarbeiten.
Die ILE stelle Personal ein. Die Kosten werden nach Abzug der Zuschüsse auf die Kommunen verteilt. Josef Schafbauer meinte, dass die elf Bürgermeister beim Vorsitz durchwechseln sollten. Dies fand Hans Maier nicht so gut, denn bei einer Amtszeit von zwei Jahren übernehme jeder der 11 Bürgermeister alle 22 Jahre den Vorsitz. Josef Hierold schlug eine Zusammenarbeit bei Maschinen vor. Einstimmig wurde der Beschluss gefasst, sich an der ILE zu beteiligen.
Einverstanden waren die Räte auch mit der Kostenaufteilung: Die eine Hälfte des Betrags ist für alle Gemeinden gleich hoch. Die andere Hälfte wird nach Einwohnern berechnet. Dabei gehe es ausschließlich um Personalkosten. Projekte, die nicht alle Kommunen betreffen, werden separat abgerechnet. Einstimmig stimmte das Gremium auch dafür, sich an der Ökomodellregion Naturparkland zu beteiligen. Zunächst gehe es um die Bewerbung. Das übernehmen erneut in erster Linie die „elf Freunde“. Der Markt Tännesberg habe sich bereit erklärt, die Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Als Biodiversitätsgemeinde habe Tännesberg Erfahrungen um den Titel „Staatlich anerkannte Ökomodellregion“ zu bekommen. Allein dies sei schon ein wertvolles Aushängeschild für die Region.
Der Rathauschef berichtete von Problemen bei der Vergabe von Arbeiten für die Erneuerung des Kurparks. Die Ausschreibung ergab Preise, die weit über dem Kostenvoranschlag liegen. Grundsätzlich sei die Regierung der Oberpfalz bereit, die Zuwendung zu erhöhen, doch Ach betonte, dass selbst noch in diesem Fall der Eigenanteil für den Markt zu hoch sei. Am besten wäre es, den Zuwendungsantrag zurückzunehmen und nach Sparmöglichkeiten zu durchkämmen. Nur das wirklich dringend Notwendige sollte gemacht werden. Hierold wies auf den geplanten Zeitrahmen hin. Es müsse schnell gehen, denn Ausschreibungen erst im April bringen wiederum erhöhte Preisangebote. Einstimmig beschlossen die Gemeinderäte den Zuwendungsantrag zurückzunehmen und die öffentliche Ausschreibung wegen überhöhter Preise aufzuheben. Schließlich soll der Bauausschuss umgehend prüfen, welche Arbeiten durchgeführt werden und dafür eine Dringlichkeitsliste erstellen. Erst dann kann wieder ein Zuwendungsantrag erstellt werden.
Ähnlich wie beim Kurpark ist die Situation, in der sich die Gemeinde befindet, bei der Breitbanderschließung. Im zweiten Vergabeverfahren sollen noch unerschlossene Gemeindeteile an das Netz angeschlossen werden. Die Ausschreibung ergab eine Summe von rund 1,58 Millionen Euro. Mit 900.000 Euro rechnete das Ingenieurbüro. Nach Abzug der vorhandenen Fördermittel von etwa 1,1 Millionen Euro müsste die Gemeinde selbst knapp 467.000 Euro aufbringen. Und das für nur 53 Anwesen. Die Räte wollen hier ebenfalls nach Einsparmöglichkeiten suchen. Das Ingenieurbüro IK-T erhielt den Auftrag, schnellstmöglich alle Einsparmöglichkeiten auszuloten und das Ergebnis dem Gemeinderat vorzulegen. Johann Schnupfhagn schlug vor, die neu zu gründende ILE einzuschalten um günstigere Preise zu bekommen.
Der Bereich „Fernwirk- und Leittechnik“ der Wasserversorgungen Moosbach und Tröbes ist überaltert und bedarf dringend einer Nachrüstung. Dabei geht es um die Überwachung der Wasserversorgung, um steuernd in den Betrieb, sogar vom Handy aus, eingreifen zu können und um die Datenspeicherung. Für die Wasserversorgung Moosbach sind dafür rund 28.000 Euro und für die Wasserversorgung Tröbes 13.500 Euro erforderlich. Das Gremium genehmigte diese Anschaffungen, die über die Wassergebühren abgerechnet werden.
Die Gemeindeverbindungsstraße Isgier-Burkhardsrieth soll gemeinsam mit der Stadt Pleystein instandgesetzt und ausgebaut werden. Dabei ist mit Fördermitteln von 90 Prozent zu rechnen. Unter dieser Voraussetzung ist der Markt bereit, seinen Teil der Straße auszubauen und dem Ingenieurvertrag der Stadt Pleystein beizutreten. Marktrat Josef Hierold wies auf den schlechten Zustand der Pfreimdbrücke zwischen Isgier und Lohma hin. Er brachte auch den Ausbau der Straße Saubersrieth-Ragenwies (Kosten mindestens 2 Millionen Euro) zur Sprache. Dafür müsse endlich etwas getan werden. Das wurde den Bürgern versprochen. Konrad Lingl meinte, dass für diese Straße bereits 250.000 Euro im Haushalt veranschlagt sind. Dieses „Startgeld“ sei für die Straße Saubersrieth-Ragenwies reserviert und müsse dafür verwendet werden.













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