Moosbach
15.01.2019 - 11:42 Uhr

Moosbach genehmigt Parken ohne Limit am Marktplatz

Eine Jahrzehnte alte Regelung ist plötzlich Geschichte: Am Moosbacher Marktplatz darf nun wieder unbegrenzt lange geparkt werden. Bürgermeister Hermann Ach hält von der Entscheidung des Gemeinderats nicht viel.

Bürgermeister Hermann Ach montiert selbst die jahrzehntelange Verkehrsregelung am Marktplatz mit Parkscheibe und einer Parkzeitbeschränkung auf zwei Stunden ab. Bild: gi
Bürgermeister Hermann Ach montiert selbst die jahrzehntelange Verkehrsregelung am Marktplatz mit Parkscheibe und einer Parkzeitbeschränkung auf zwei Stunden ab.

Die Sitzung des Gemeinderats Moosbach hatte für die vielen Zuhörer einen großen Unterhaltungswert: So beantragte Gemeinderat Konrad Lingl die Abschaffung der jahrzehntelangen Verkehrsregelung am Marktplatz mit Parkscheibe und einer Parkzeitbeschränkung auf zwei Stunden. Derzeit sei die Regelung unfair, fand Lingl: „Bei Verstößen dagegen wird einer verwarnt und der andere nicht.“ Früher sei die Beschränkung in Ordnung gegangen, denn am Marktplatz seien noch viele Geschäfte gewesen. Nun habe es Ärger gegeben, bis hinauf zum Polizeichef in Vohenstrauß. Lingl forderte eine Beseitigung der Tafel.

Gemeinderätin Erika Sauer fand den Vorfall lächerlich. Die Regelung sei eingeführt worden, weil die Parkplätze hauptsächlich privat genutzt worden seien. Für Gemeinderat Josef Rauch wäre es besser gewesen, den Handwerker zu verwarnen und den Vorfall nicht gleich zu ahnden. Er sehe keine Notwendigkeit, die Beschränkungen noch länger aufrecht zu erhalten.

Bürgermeister Hermann Ach sah das anders. Am Marktplatz gebe es auch das Friseurgeschäft und das Café. Diese könnten keine Parkplätze anbieten. "Wenn die Tafel weg ist, wird der Parkplatz ständig belegt sein." Durch die Dorferneuerung würden die Parkplätze auf dem Marktplatz ohnehin verschwinden. Lingl sprach sich am Ende der Diskussion für die sofortige Beseitigung der Tafel aus. Der Antrag wurde fraktionsübergreifend mit 8 gegen 6 Stimmen genehmigt.

Bürgermeister Ach sagte zu, eigenhändig die Tafel am nächsten Tag abzumontieren. Dies geschah dann auch. Das Gemeindeoberhaupt war besorgt, künftig wohl noch mehr Verkehrszeichen entfernen zu müssen, weil sich einzelne Bürger beschweren: „Sollte jemand ein Knöllchen wegen Parkens im Parkverbot erhalten, so braucht sich dieser nur Hilfesuchend an den Gemeinderat wenden.“ Dann brauche er keine Angst mehr zu haben, dass er als Parksünder von der Polizei zur Kasse gebeten wird. In Faschingslaune spitzte er zu: Er werde bald auch die Ortstafeln entfernen, um nicht mehr geblitzt werden zu können.

 
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