Moosbach
10.04.2023 - 10:23 Uhr

Moosbacher Ministranten kurbeln mit ihren Ratschn das Gebet an

Das „Ratschn“, dieser vorösterliche Brauch am Gründonnerstag und am Karfreitag, ist seit alters her ein fester Bestandteil in der Region, so auch in der Seelsorgeeinheit Moosbach. Er wird von den Ministranten in Moosbach, der Filialgemeinde Tröbes und der Expositur Etzgersrieth hoch gehalten. Am Gründonnerstag, wenn nach dem Gloria laut Volksmund die „Glocken sterben“ oder nach „Rom fliegen“, ist es so weit.

Drei Mal am Tag am Morgen, am Mittag- und am Abend kommen die Ministranten mit ihren Ratschn zum Einsatz. Sie machen auf die Passion aufmerksam und ermahnen die Gläubigen zum Gebet und Kirchgang. Sie ließen beim Drehen ihre Holzratschn lautstark klappern und überbrachten den englischen Gruß. „Wir ratschn, wir ratschn den englischen Gruß, damit jeder Christ weiß wann er beten muss“. Am Karsamstag sammelten die „Ratschboum und –moidla“ nach alter Tradition die bekannten „Räidloier“, und baten so um eine Spende für ihre treuen Dienste während des ganzen Jahres.

Geratscht wurde in Moosbach und in den umliegenden Dörfern Grub, Gebhardsreuth, Gröbenstädt und Ödpielmannsberg sowie in Tröbes und Etzgersrieth. Die Ratschn gedreht wurden auch von den örtlichen Minis in Heumaden und in Burgtreswitz. Die Moosbacher Mädchen und Buben trafen sich mit ihren Holzratschn am Gründonnerstag und Karfreitag jeweils mittags um 12 Uhr am Marktplatz in Moosbach und drehten ganz kräftig die Kurbeln und riefen den englischen Gruß.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.