Eine große Trauergemeinde hat vom Austragsbauern Johann Pösl aus Saubersrieth Abschied genommen. „Oft ist der Verstorbene mit seinen 84 Lebensjahren am ,Hanslbauernkreuz' vorbeigekommen, das wir auf seinem Sterbebild sehen können“, sagte Pfarrer Udo Klösel beim Requiem in der Pfarrkirche.
Geboren wurde Johann Pösl am 10. März 1940 in Saubersrieth als erstes Kind der Bauerseheleute Josef und Katharina Pösl. Mit drei Geschwistern wuchs er auf dem „Hanslbauern-Hof“ auf. In der Landwirtschaft, die er später übernommen hat, arbeitete er von Kindesbeinen an mit. 1968 heiratete er Maria Götz aus Ragenwies. Dem Ehepaar wurden die Kinder Ingrid, Rosemarie, Günter und Renate geschenkt, um die er sich liebevoll kümmerte.
Neben der Landwirtschaft arbeitete der Verstorbene in verschiedenen Betrieben in Waidhaus, Eslarn und Moosbach. Außerdem beherbergte und versorgte man Jahrzehnte lang Urlaubsgäste auf dem Bauernhof. 1974 begannen die Eheleute mit dem Bau des neuen Kuhstalls, 1997 brannte der Bauernhof komplett ab, nur das Wohnhaus blieb erhalten. Im Jahr 2002 übergaben die Eheleute den Betrieb an Sohn Günter. Eine große Freude waren für den Opa die zehn Enkelkinder. Gerne ging er mit Ehefrau Maria auf Reisen und erkundete nahe und ferne Länder. Er liebte Tanzen, Motorradfahren, Volksmusik und den Wald.
2017 erlitt Pösl eine Gehirnblutung. Trotz vieler Einschränkungen kämpfte er sich aber weiter durchs Leben. Vielen wird in Erinnerung bleiben, wie er oft mehrmals in der Woche zu Fuß in die Kirche nach Moosbach marschierte und später mit dem Rollstuhl fuhr. Im gleichen Jahr erkrankte auch seine Ehefrau schwer und verstarb im Juni 2018. Trost und Halt fand er in seiner Familie und im Glauben.
Die Trauerfeier gestaltete der Kirchenchor unter der Leitung von Hubert Reimer mit Lena Putzer an der Orgel mit. Im Trauermarsch wurde mit Blasmusik zum Friedhof gezogen, darunter die Feuerwehr Saubersrieth-Niederland mit Fahne. Pösl trat 1956 der Wehr bei und wurde zuletzt für 60-jährige Treue ausgezeichnet, er war unter anderem Maschinist und Fahnenträger. Alle Leitungsabzeichen absolvierte er und unterstützte auch den Neubau des Feuerwehrhauses 1980/83. Bei Feierlichkeiten übernahm er die Gestaltung und Planung der Festplätze. Das 90-jährige Bestehen der Wehr 1977 etwa wurde in seiner Maschinenhalle gefeiert.
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