Abschied genommen wurde von Johanna Renger, geborene Kalus, die im Friedhof in Moosbach ihre letzte Ruhestätte fand. Beim Requiem in der Pfarrkirche sagte Pfarrer Udo Klösel, dass sie nach 90 Erdenjahren mit Höhen und Tiefen den Abend ihres Lebens erreicht habe.
Das Licht der Welt erblickte Johanna Renger am 20. Dezember 1933 in Ratibor in Oberschlesien, wo sie als zweites von drei Kindern der Eheleute Anton und Elisabeth Kalus aufgewachsen ist. Ihre Geschwister sind bereits verstorben. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs musste ihre Mutter mit den Kindern und wenig Gepäck fliehen, und so kam die Familie nach Bayern und fand in Waldthurn eine neue Heimat. Der Vater war in russischer Gefangenschaft und blieb nach der Entlassung in der DDR. Schwester und Bruder zogen mit der Mutter nach Nordrhein-Westfalen, Johanna blieb in Waldthurn, wo sie zunächst bei Bauern Arbeit fand. Später arbeitete sie als Glaszeichnerin bei der Glasschleiferei „Mehr & Co.“ in Vohenstrauß. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann, den Glasschleifer Erwin Renger kennen, der aus dem Sudetenland stammte.
Im Mai 1958 heirateten sie auf dem Fahrenberg. Aus der Ehe gingen fünf Söhne und eine Tochter hervor. Die nun Verstorbene sorgte fleißig für ihre Familie. Inzwischen sind fünf Enkel und Urenkelin Lucia hinzugekommen. Die Geburt eines weiteren Urenkels hätte sie erwarten dürfen.
1975 erfolgte der Anbau ans großelterliche Haus in Vohenstrauß, in das die Familie dann umzog. Mit Kindern, Haus und Garten hatte Johanna Renger genug Arbeit, zumal der Ehemann als Fernfahrer die ganze Woche unterwegs war. 2004 verstarb dieser unerwartet. Seitdem lebte sie allein in Vohenstrauß, bis ihr gesundheitlicher Zustand das nicht mehr zuließ und sie nach Eslarn ins Seniorenheim umzog.
Johanna Renger nahm noch gern an Gottesdiensten und Rosenkränzen teil, weil ihr der Glaube viel Halt im Leben gab. Gern verehrte sie auch die Gottesmutter auf dem Fahrenberg. Ihr langer Lebensweg ging am 3. Oktober zu Ende. Musikalisch gestaltete der Kirchenchor das Requiem, begleitet von Hubert Reimer an der Orgel.
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