(gi) Tröbes und Gaisheim beriefen sich beim Konflikt um die Trinkwasserversorgung auf den Eingemeindungsvertrag mit Moosbach aus dem Jahre 1971, der ihnen garantierte, dass ihre Wasserversorgungsanlagen selbständig abgerechnet werden. Tröbes hat inzwischen im Rahmen einer Insellösung eine sehr teure Sanierung seiner Wasserversorgung umgesetzt. Nun steht Gaisheim zur Sanierung an. Im südlichsten Gemeindeteil macht die Versorgung Schwierigkeiten. Zwei der vier Quellen liefern derzeit kein brauchbares Trinkwasser.
Es geht die Angst um, dass die Nachbarn für Gaisheim bezahlen müssen. Bürgermeister Hermann Ach und sein Geschäftsleiter Andreas Hofmeister machten sich deshalb auf, um beim Bayerischen Gemeindetag in München bei Direktorin Dr. Juliane Thimet Rat einzuholen.
In der Gemeinderatssitzung gab der Bürgermeister das Besprechungsergebnis bekannt: Der Gemeindetag hielt eine Lösung durch die Quellsanierung für möglich. Diese rund 200 000 Euro teure Lösung für 64 Einwohner und rund 200 Stück Großvieh würde bedeuten, dass die Einrichtung in Gaisheim weiterhin selbständig abgerechnet werden kann. An den Kosten würde die Gemeinde die Bürger aus Gaisheim beteiligen.
Im Gemeinderat gilt derzeit jedoch ein anderer Beschluss: Gaisheim könnte mit Tröbes technisch verbunden werden. Eine teure Quellensanierung wäre hinfällig. Um dann aber in Tröbes und Gaisheim die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müsste noch ein Anschluss nach Moosbach gebaut werden. Dann würde es kritisch. Denn Tröbes und Gaisheim könnten eventuell nicht mehr separat abgerechnet werden. Im Gegenteil: Auch Moosbach, Gröbenstädt, Burgtreswitz und Heumaden müssten durch einen Zusammenschluss bei Niederland einbezogen werden und mitzahlen. So müssten unbeteiligte Bürger für die Verbesserung der Versorgungslage in Gaisheim mitzahlen.
Der Gemeindetag schlug deshalb vor, Gaisheim und Tröbes als jeweils technisch und rechtlich selbstständige Einrichtungen zu sanieren. Langfristig sollten aber, so der Gemeindetag, die derzeit bestehenden Wasserversorgungen Moosbach, Etzgersrieth, Tröbes und Gaisheim als Notverbund zusammengelegt und über Gebühren und Verbesserungsbeiträge finanziert werden. Für Etzgersrieth mit seiner derzeit niedrigen Wassergebühr von 0,42 Euro werde dies zu einer Hürde werden. Da aber die Anlage dort auch schon fast 30 Jahre alt ist und als nächste der vier Einrichtungen saniert werden muss, sollte dieser Schritt möglich sein. Ziel von Moosbach müsse es sein, wie bei der Abwasserversorgung, auch für die Wasserversorgung zu einer rechtlich verbundenen Einrichtung mit gleichen Gebühren und Beiträgen zu kommen.
Eine weitere Möglichkeit der Versorgungssicherheit für Gaisheim würde ein Anschluss an den Zweckverband Pirk/Oberviechtach bringen. Darüber wurde in der Sitzung noch nicht beraten. Die Verwaltung des Marktes Moosbach erhielt zunächst einstimmig den Auftrag die fast schon zwei Jahre alten Kosten mit dem Ing.-Büro König zu aktualisieren und neueste Erkenntnisse für die Fördermöglichkeiten einzuholen. Anschließend sind Dorfversammlungen geplant. Bürgermeister Ach gab anschließend folgende Juli-Schüttungen der Quellen bekannt: Moosbach 172,3 Liter/Minute (Juni 165,5); Gaisheim 23,5 (Juni 25,4); Tröbes 132,4 (Juni 132,4); Etzgersrieth 132,5 (Juni 132,5) und Ödpielmannsberg 68,2 (Juni 68,2).
Moosbach
16.07.2018 - 08:56 Uhr
Wasserkrieg wirkt nach
von Peter Garreiss
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