Die Pläne der Versorgungsgesellschaft MGV in Moosbach für den Ausbau einer weiteren Wärmeversorgung werden konkreter. Zu einer Informations-Veranstaltung im Rathausaal Moosbach begrüßte der Verwaltungsleiter Andreas Hofmeister zahlreiche Hausbesitzer. Gemeinsam mit Diplom-Ingenieur Patrick Eger vom Ingenieurbüro Sowatec Theisseil präsentierte er Details zur Umsetzung und die Vorteile des Projekts. Demnach soll das Netz primär mit lokal verfügbaren Holzhackschnitzeln betrieben werden. Dies stelle eine nachhaltige und regionale Energiequelle dar. Die Investitions-, Wärme- und Instandsetzungskosten eines Anschlusses an das Wärmenetz wurden mit denen anderer gängiger Heizmethoden verglichen. Dabei wurden insbesondere die Kostenvorteile bei den Investitions- und Instandsetzungskosten hervorgehoben.
Weiterhin wurde die Technik erläutert und die Bedeutung von Pufferspeichern in den Gebäuden betont, welche die maximale Heizlast reduzieren und zur wirtschaftlichen Optimierung des Netzes beitragen. Parallel dazu wurden auch die Themen Vorratsanschlüsse, die verfügbaren Fördermittel und sogar die Glasfaserverlegung angesprochen.
Ein weiterer Bestandteil der Veranstaltung war die Vorstellung der Moosbacher Versorgungsgemeinschaft, einem kommunalen Tochterunternehmen, welches sich die Bereitstellung kostengünstiger Wärme zum Ziel gesetzt hat. Diese Struktur schütze die Bürger vor möglichen Preissteigerungen durch die Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter und stärke die lokale Verwaltung und Wirtschaft.
Wie Hofmeister bekannt gab, befindet sich der Standort des Heizwerksvoraussichtlich beim gemeindlichen Bauhof an der Burgtreswitzer Straße. Geplant sei alle Anwesen, die die Wärmeversorgung wollen, anzuschließen. Zur Erzeugung der Wärme werden derzeit zwei Varianten geprüft. Zum einen ein Hackschnitzelkessel, zum anderen eine Karbonisierungsanlage. Diese habe im Idealfall den Vorteil, dass durch weitere Erlösmöglichkeiten die Wärmeversorgung wirtschaftlicher erfolgen könnte.
Die Umsetzung sei in zwei Bauabschnitten geplant. Bauabschnitt I mit Bau des Wärmeerzeugers und des Wärmenetzes im Ortskern bis zur Saubersriether Straße. Die Inbetriebnahme soll ab der Heizperiode 2025/26 erfolgen. Bauabschnitt II alle Anwesen südlich der Saubersriether Straße mit Inbetriebnahme 2026/27. Des Weiteren, so Hofmeister, werde geprüft, ob im Rahmen der Errichtung des Wärmenetzes der Ausbau eines Glasfasernetzes durchgeführt werden kann. Kontakt mit der Telekom wurde bereits aufgenommen.
Aktuell fallen die beiden Ortschaften Moosbach und Burgtreswitz jedoch nicht in ein Fördergebiet für den Glasfasernetzausbau, da die Breitbandversorgung durch Vodafone zum größten Teil gedeckt sei. Ein eigenwirtschaftlicher Ausbau eines Glasfasernetzes durch die Deutsche Telekom sei auf absehbare Zeit nicht geplant.
Welche Kosten auf die möglichen Anschließer zukommen und ob auch Anwesen, die sich nicht an das Wärmenetz anschließen, mitversorgt werden können, ist derzeit nicht absehbar. Ziel sei es das Glasfasernetz im Rahmen des Wärmenetzes auszubauen und anschließend für den Betrieb an die Deutsche Telekom zu verkaufen.
Die beiden Referenten wiesen auf die abrufbaren Fördermittel von 30 bis zu 70 Prozent und auf eine weitere Info-Veranstaltung im Mai hin. In einer anschließenden Diskussionsrunde standen sie den Fragen der Bürger Rede und Antwort.
Wärmenetz für Moosbach mit möglichem Ausbau eines Glasfasernetzes
- 30 Prozent Grundförderung für Heizungstausch
- 30 Prozent einkommensabhängiger Bonus für selbst nutzende Eigentümer mit bis zu 40000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen pro Jahr
- 20 Prozent Klimageschwindigkeits-Bonus für selbst nutzende Eigentümer für den Austausch von funktionstüchtigen Biomasse- und Gasheizungen,
die älter als 20 Jahre sind, oder funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Nachtspeicher- und Gasetagenheizungen - Bis zu 30000 Euro als förderfähige Ausgaben
- Circa 10000 Euro für einen durchschnittlichen Hausanschluss abzüglich einer möglichen Förderung von 50 Prozent
- Für einen nicht förderfähigen Vorratsanschluss fallen je nach Länge etwa 12000 Euro an
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.