Münchsreuth bei Speinshart
21.06.2019 - 16:58 Uhr

Zeichen von Glaube, Kultur und Gemeinsinn

Ein Ort des Glaubens und gleich nebenan ein Ort der Geselligkeit: Diesen Gleichklang gibt es in den Dörfern nur noch selten. Umso glücklicher sind die Münchsreuther über ihr "Fast"-Alleinstellungsmerkmal.

Die Bodenplatte für die künftige Münchsreuther Gemeinschaftshalle neben dem historischen Hirthaus ist mit kräftiger Unterstützung der Dorfbewohner schon betoniert. In den nächsten Wochen folgt der Wandaufbau in Holzständer-Bauweise. Bild: do
Die Bodenplatte für die künftige Münchsreuther Gemeinschaftshalle neben dem historischen Hirthaus ist mit kräftiger Unterstützung der Dorfbewohner schon betoniert. In den nächsten Wochen folgt der Wandaufbau in Holzständer-Bauweise.

Die Einwohner sind stolz auf ihre Marienkapelle und auf ihr Hirthaus: Kirche und Gasthaus sind aus dem Ort nicht wegzudenken. Dass dieser Gleichklang weiter Bestand hat, dafür gibt es den Kapellenbauverein, der selbstverständlich gleich nebenan die gastlichen Räume des historischen Hirthauses bei seinen Veranstaltungen nutzt. Dabei hat er das schmucke kleine Gotteshaus immer im Blick. Deshalb ist es für den Verein selbstverständlich, auch die alljährliche Mitgliederversammlung mit einem Gottesdienst in dem 1975 eingeweihten Kirchlein zu beginnen.

Die Zusammenkunft des „Vereins zur Errichtung und Erhaltung der Kapelle Münchsreuth“, so die offizielle Bezeichnung, wird dann stets zu einem Wohlfühlabend unter Gleichgesinnten. „Als wollten sich Freunde treffen“, beschreibt Albert Nickl diese kameradschaftliche Atmosphäre. Angeführt vom Bürgermeister, einem Münchsreuther "Gewächs", blickten die Mitglieder mit Pater Adrian Kugler als Ehrengast auf die vielfältigen Einsätze zur Substanzsicherung der Gebetsstätte zurück und schmiedeten Pläne für das in einigen Jahren anstehende Kirchenjubiläum.

Der Blick zurück offenbarte ein reges Vereinsleben. Nach dem Verlesen des Protokolls durch Schriftführer Hermann Schmid und dem Totengedenken beschrieb Vorsitzender Albert Nickl die Jahresaufgaben zahlreicher Kapellenfreunde zur Pflege des Gotteshauses. Zu den zahlreichen "Kümmerern" zählte er Heinrich Lehner, Christian Kastner, Ludwig Püttner und Ludwig Geigenmüller. Mit ihrer guten Wertarbeit und dank der Materialspende der Firma „ZSZweirad-Schneider“ habe das Team die Mechanik des Glockenturmes wiederhergestellt. Unausweichlich sei allerdings eine gründliche Sanierung der Kapelle, urteilte der Vorsitzende. Besonders die Lichtverhältnisse seien verbesserungswürdig.

Als Zeitrahmen dafür setzte Nickl das 50-jährige Bestehen des Kirchleins im Jahr 2025. Überlegungen für eine 45-Jahr-Feier 2020 wurden vertagt. Mit Blick auf die Großveranstaltungen in der Gemeinde im nächsten Jahr kamen aus der Versammlung Vorschläge für ein Kapellenfest 2021 in Verbindung mit dem traditionellen Sternbittgang der Pfarreiengemeinschaft.

Ein besonderes Anliegen war es für Albert Nickl, den vielen helfenden Händen zu danken. Die Liste der unentgeltlichen Kirchendienste war lang. Mit einem "Vergelt’s Gott" würdigte der Vorsitzende die Mesnerdienste von Irene Walter und Gertraud Schmid, die Schlüsseldienste von Ludwig Geigenmüller und Albert Schmid, die Pflege der Außenanlagen und des Kapellenumfeldes durch Christine Walter, Gertraud Schmid und Rudolf Bräutigam, die Reinigungsdienste von Christine Walter, Gertraud Schmid, Beate Sollner und Petra Knier sowie noch einmal die kirchenmusikalische Begleitung durch seinen Stellvertreter Ludwig Geigenmüller.

Die Jahresbilanz von Kassier Albert Schmid folgte. Ihm bestätigten die Prüfer Günter Sollner und Anton Knier gute Arbeit: „Der schaut auf's Geld“, hieß es. Der Schatzmeister ist auch Vorsitzender der Hirthausfreunde. In dieser Funktion gab Schmid einen Kurzbericht über den Stand der Bauarbeiten zur Errichtung einer Gemeinschaftshalle.

Ein Blick auf die Entwicklung der Dörfer stimmte den Prior des Klosters Speinshart bedenklich. Immer öfter fehle der Bezug zu Gotteshaus und Gasthaus, urteilte Pater Adrian Kugler und betonte: "Nicht so in Münchsreuth." Das schöne Ensemble, bestehend aus Kapelle, Hirthaus und der künftigen Gemeinschaftshalle, beflügele den Wunsch der Dorfbewohner nach Orten der Gemeinschaft. Statt nur noch digitaler Verständigung fördere das Münchsreuther Modell den Wunsch vieler Menschen zum direkten persönlichen Gespräch und stärke damit das gemeinschaftliche Miteinander, erklärte Kugler. Der Kapellenbauverein habe "alles wunderbar im Griff", lobte der Pfarrherr, dankte für die vielen guten Dienste und bezeichnete die Aktiven des Vereins als ein „Super-Team“.

 
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