Jenseits der Lichtermeere und des Glühweinduftes lädt der Advent auch zum sensiblen Zuhören ein, auf jene Texte und Lieder, "deren Botschaft unser Herz mit Freude erfüllt". Mehr als diese kurz gefassten Einleitungsworte von Pfarrer Hannes Lorenz bedurfte es nicht, um zu charakterisieren, weswegen wohl viele Besucher zum Adventkonzert in die Nabburger Pfarrkirche gekommen waren.
Parallel zum verstummenden Glockengeläut überraschten bereits die ersten drei Melodien mit besonderen Harmonien aus Orgel, Flöte und wohlklingendem Saxophon. Dank seiner beiden Mitspieler Andrea Prüfling und Marion Schärtl gelangen Jonathan Brell, Organist, Konzert- und Chorleiter aller auftretenden Gruppen, interessante Neuinterpretationen von "Veni, veni Emmanuel" bis hin zu "Wachet auf, ruft uns die Stimme" – und ein perfektes Intro zum Gesamt-Programm.
Die getextete Version von Johann Sebastian Bachs bekanntem "Weckruf der Wächter" war später vom Kirchenchor zu hören. Zuvor hatten die 17 Sängerinnen und Sänger bereits mit "Macht hoch, die Tür" und dem kräftigen "Machet die Tore weit" ihre konzertante Stimmigkeit und große Flexibilität bewiesen. Ihrer harmonischen Adaption des alpenländischen Dreigesangs aus dem Sarntal "O Maria, wie gefährlich" stellten sie anschließend noch das modernere "Ohne Anfang, ohne Ende" gegenüber.
"Sali bonani", ein Begrüßungslied aus Simbabwe gebührte nicht nur dem beginnenden Advent, sondern passte auch zum wiedergegründeten Kinderchor. Die 15 Mädchen und Jungen hatten "im Advent, im Advent", so der Titel des zweiten Liedes, einen ihrer ersten öffentlichen Auftritte. Nach dem lateinischen "Gaudiamus hodie" bestand jedoch kein Zweifel mehr am Nachwuchs für den großen Kirchenchor, der ihn gleich zum gemeinsam gesungenen "Maria, durch ein Dornwald ging" integrierte. Wie sich später bei "Es kommt ein Schiff geladen" zeigen sollte, könnte er aber ebenso mit "Effata" harmonieren, die als dritte Formation durch dezente Instrumentalbegleitung eine vokale wie rhythmische Note ins Spiel brachte.
Auf "Immanuel: Gott mit uns" und das an nordische Shantis erinnernde "O Herr, wenn du kommst" folgten schließlich "Spuren aus Licht", in dessen Refrain es zum Finale passend hieß: "Vom Himmel zur Erde und wieder zurück, Gott ist mit uns in jedem Augenblick". Den konnten die Zuhörer musikalisch bei der Zugabe aller drei Chöre noch einmal ganz besonders genießen und als Erinnerung an ein besonderes Konzert sicher mit in den Advent nehmen.
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