Zahlreiche Besucher nahmen den Aktionstag zum Deutschen Mühlentag zum Anlass für einen Spaziergang durch das Museumsgelände in Neusath. „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ heit es in einem Kinderlied aus der Zeit der Romantik, in dem eine Wassermühle sowie das Müller- und Bäckerhandwerk besungen werden. Klipp, klapp macht auch das Holzrad der Rauberweihermühle, die einst bei Wackersdorf am Murner See stand. Sie lockte viele Interessenten an.
Museumsführerin Maria Näßl erklärte die wichtige Rolle für die Nahrungsherstellung und den komplizierten Mechanismus der etwa 300 Jahre alten Rauberweihermühle, die im Nebengebäude der Mühleneinrichtung auch die Wohnungen der Herrschaften beherbergte. Theresa aus Altötting hatte sich auch unter die Menschenmenge gemischt und verfolgte mit strahlenden Augen die Erklärungen. „Ich bin selbst Müllerin“, erzählt sie stolz der neben ihr stehenden Zuhörerin. „Sechs Jahre lang habe ich nach einer Lehrstelle gesucht, bis ich meinen Traumberuf verwirklichen konnte“, berichtete die 55-Jährige und dachte dabei lächelnd an ihren damaligen Lehrmeister, der zunächst gar nicht glauben wollte, dass auch eine Frau diese schwere Arbeit verrichten kann. „Leider“, erklärte sie ein wenig traurig, „bin ich nach einigen Jahren an einer Mehlstauballergie erkrankt. Dass ich daraufhin meinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, hat mich schwer getroffen“, fügte sie an.
Im Mühlengarten trafen sich die kleinen Museumsbesucher und steuerten die in der Runde aufgestellten Strohballen der Märchenerzählerin an. Werksstudentin und angehende Museumspädagogin Felicitas Hölzl begrüßte freudestrahlend ihre Märchenliebhaber und hatte drei Geschichten zur Auswahl. „Die Mühle auf dem Meeresgrund“ hieß der Titel eines Buches, welches die 23-Jährige aus Trisching zur Hand nahm. Mit ihrer wohlklingenden Stimme las sie von einem armen Bruder vor, der von seinem reichen Bruder eine Mühle geschenkt bekam, welche ein teuflisches Geheimnis verbarg. Mit viel Applaus und einem dazu passenden Bild zum Ausmalen verabschiedete sich das junge Publikum oder freute sich auf zwei weitere Geschichten, die es zu hören gab: „Die kluge Bauerntochter“ und „Die kleine Meerjungfrau“.
Lehrreiche Einblicke gab es an diesem Tag auch in die nur wenige Meter entfernt stehende Sägemühle aus Pfaffengschwand. Auch dort sorgte eine Gästeführerin für Informationen und beantwortete Fragen der Besucher.














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