Zu einem runden Geburtstag werden für gewöhnlich Freunde eingeladen. Nicht anders verhielt es sich bei der Feier zum 60. Geburtstag des Bauernmuseums in Perschen (Stadt Nabburg). Angeführt wurde die lange Liste der Geburtstagsgäste vom Staatsminister für Finanzen und Heimat, Albert Füracker, und dem Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler. Moderiert wurde der Abend von Jürgen Kirner, bekannt aus der BR-Sendung "Brettl-Spitzen".
Mit einem Begrüßungsmasch, gespielt von den Diendorfer Musikanten und unter dem Applaus der Gäste, wurde der Ehrengast, Staatsminister Albert Füracker, am Museumseingang empfangen. Als Hausherr hielt Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Geburtstagsrede. Er erinnerte an die Anfänge des Museums, dessen Gründung im Jahre 1964 auf die ehrenamtliche Initiative des Fördervereins Oberpfälzer Bauernmuseum Perschen e. V. zurückging und der mit seinen 1500 Mitgliedern noch heute maßgeblich die Museen in Perschen und Neusath unterstützt. Erst 1977 übernahm der Bezirk Oberpfalz die Trägerschaft des Bauernmuseums vom Verein. Unmissverständlich machte der Bezirkstagspräsident deutlich: „Ohne den Edelmannshof in Perschen gäbe es das Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath nicht.“
Die Entwicklung des Bauernmuseums ist noch lange nicht abgeschlossen führte Franz Löffler weiter aus. „Ziel muss es sein, einen lernbasierten und interaktiven Erlebnisort für die Menschen im ländlichen Raum zu schaffen, um den gestiegenen Ansprüchen der Besucher gerecht zu werden.“ Diesen Gedanken führte der Staatsminister Füracker noch weiter aus. Auch er sieht das Museum nicht als Ort, an dem die frühere Zeit volkstümlich verklärt wird. „Bäuerliche Arbeit war in der Oberpfalz blanke Arbeit und Not“, gab er zu bedenken. „Das zu erhalten was uns die Geschichte lehrt und keine Verklärung ist die Aufgabe eines Museums“, so der Minister weiter. Ein Heimatmuseum sollte vielmehr ein Ort der Freude, der Kommunikation und ein Ort sein, an dem jeder die Heimat spüren und erleben kann. Heute darf die Oberpfalz stolz sein auf die überaus positive Entwicklung der vergangenen Jahre. Dies sollten sich die Leute wieder mehr bewusst sein, war ein Anliegen des Ministers. Er dankte den vielen Unterstützern des Bauernmuseums für ihr ehrenamtliches Engagement.
Zu einer gelungenen Geburtstagsfeier gehören nicht nur große Reden sondern auch gutes Essen – es gab Bauernseufzer oder Bratwürste mit Kraut – und gute Musik. Hier kam Jürgen Kirner ins Spiel, der es bestens verstand, den Unterhaltungsteil der Geburtstagsfeier zu einem Erlebnis werden zu lassen. Unterstützt wurde er dabei von den Diendorfer Musikanten, den „Regensburger Wirtshausmusikanten“ und den „Heusterz Musikanten“ aus dem Raum Tirschenreuth, die mit Zwiefachen, Polka und Landler die Gäste unterhielten. Fehlen durften natürlich nicht Couplets, die in scherzhafter Form verschiedene Situationen in satirischer Art und Weise besangen. Dafür waren die "Blecherne Saiten“ aus Schnaittenbach und Ferdinand Klar aus Trausnitz zuständig. Alle zusammen boten sie gelungene Unterhaltung, die keine Wünsche offen ließ.
Bauernmuseum Perschen
- 1605: Ausbau des Edelmannhof in Perschen
- 1961: Gründung des Museumsvereins durch Alfons Haseneder
- 1964. Eröffnung des Bauernmuseums Perschen in Trägerschaft durch den Museumsverein
- 1977: Übernahme der Trägerschaft durch den Bezirk Oberpfalz
- Alljährlich besondere Veranstaltungen: Museumskirchweih, Musikantenstammtisch
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