Nabburg
28.10.2018 - 14:23 Uhr

Bereits in der Bronzezeit

Der Kreisheimatpfleger für Archäologie, Kurt Engelhardt, öffnet ein weiteres Fenster der Geschichte. Die Veranstaltung des Kultur- und Museumsverein im Stadtmuseum Zehentstadel animiert die vielen Gäste, hindurchzublicken.

Auf großes Interesse stieß ein Vortrag des Kreisheimatpfleger für Archäologie, Kurt Engelhardt, der die Besiedelung der Unterstadt zum Thema hatte. Bild: bnr
Auf großes Interesse stieß ein Vortrag des Kreisheimatpfleger für Archäologie, Kurt Engelhardt, der die Besiedelung der Unterstadt zum Thema hatte.

Der Kreisheimatpfleger für Archäologie, Kurt Engelhardt, öffnet ein weiteres Fenster der Geschichte. Die Veranstaltung des Kultur- und Museumsverein im Stadtmuseum Zehentstadel animiert die vielen Gäste hindurchzublicken.

Die Besiedlung verschiedener Areale von Nabburg bereits in der Bronzezeit ist durch viele Funde und Untersuchungen wissenschaftlich belegt und dokumentiert. Die ersten Funde von Keramikscherben, die sich in die Zeit der mittleren Bronzezeit datieren ließen, machte der damalige Kreisheimatpfleger für Archäologie, Ernst Thomann, beim Bau der A 93 Ende der 70er Jahre. In den 80er Jahren schlossen sich weitere Funde im Seyerleingarten an. Die Grabungen wurden durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege begleitet. Die Erkenntnisse sind hinreichend publiziert und die gefundenen Exponate können im Stadtmuseum besichtigt werden.

Völlig neue Erkenntnisse ergaben sich bei Grabungen auf dem Gelände zwischen dem Gartenhäuslweg und dem Ramgraben, dort wo die Firma Gietl inzwischen eine Durchfahrtsstraße mit danebenliegendem Parkplatz errichtet hat. Bisher ist man davon ausgegangen, dass die Besiedlung der Unterstadt in der Zeit des Früh- oder Hochmittelalters begonnen hat. Keramikfunde im Bereich der Volks- und Raiffeisenbank unterstützten diese These. Das änderte sich allerdings im November 2016, als ein archäologisches Grabungsunternehmen im Auftrag des Grundstückeigentümers Christoph Gietl die Baumaßnahme begleitete. Die archäologische Begleitung hatte den Sinn, dass dabei sichtbare Befunde erkannt und dokumentiert werden. Unter Befund versteht man alles, was sich vom umgebenden Erdreich unterscheidet und von archäologischem Interesse ist. Schließlich kamen auf der 950 Quadratmeter großen Fläche 88 Befunde ans Tageslicht. Nur ein Teil davon konnte ergraben werden. Der Rest wurde konservatorisch überdeckt.

Eine Reihe von Befunden datierte die Grabungsfirma ArcTron ins Spätmittelalter, zwei in die Zeit der Urnenfelderkultur und zehn in die mittlere bis späte Bronzezeit. Die dabei gemachten Funde belegen die bronzezeitliche Besiedlung der Nabburger Unterstadt. Die gesamte frühgeschichtliche Besiedlung von Nabburg ist in der Jahresschrift "Heimat Nabburg" (Jahrgang 2017) detailliert beschrieben.

Die "Nabburger Urtasse" ist einer der spektakulärsten Funde aus der Bronzezeit. Sie dürfte an die 4000Jahre alt sein. Bild: bnr
Die "Nabburger Urtasse" ist einer der spektakulärsten Funde aus der Bronzezeit. Sie dürfte an die 4000Jahre alt sein.
 
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