Der Kabarettist Robert Ehlis alias "Da Bobbe" gab sich die Ehre und gastierte mit seinem neuen Programm "Der Bayronman" vor ausverkauftem Haus. Wenn es jemanden gibt, der seine Heimat Bayern, das dort gebraute Bier und das selbstverständliche Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr so sehr vergöttert, dann ist "Da Bobbe" alles in einem - der perfekte Repräsentant seiner Zunft. Seine geballte Kabarett-Power sorgte über drei abendfüllende Stunden lang für Lach-Langstrecken vom Besten. Dabei wurde der Ausnahmekünstler nicht ansatzweise "müde". Aus seinem urigen Ohrensessel mit standesgemäß bayerisch-blau-weißem Rautenmusterüberzug heraus "feuerte" er Salven bayerischer Kraftausdrücke, vielseitiger, lustiger und deftiger Alltagssituationen und Witze, die es in sich haben, auf die begeisterten Besucherohren ab. Von Beginn an kam das Publikum mit dem Lachen und Klatschen nicht mehr nach.
Der Meister des Wortwitzes, der oftmals auch einfach aus der Situation des Abends heraus mit perfekter Standup-Comedy unter Einbeziehung des Publikums aufwartete, gab im Wechsel zum gesprochenen Wortwitz auch hochpräzise Quetsch´n-Einlagen ab. Mit selbst geschriebenen Hymnen wie "Mia san die Bayern", "A bissl wos geht allerweil", "Dorfmomente, schee wars" und dem Heimatlied "Boarisch´s Bluad" ließ er mächtig stolze Heimatgefühle aufkommen und seine Anhänger begeistert schwelgen.
"Da Bobbe" legt sinnbildlich kumpelhaft seinen Arm um seine Besucher, nahm sie mit auf seine Witzreise, die über die erste sexuelle Aufklärung seines Vaters ihm gegenüber und Omas Lover "Vitali" bis hin zur "Renterbravo alias die Apothekenrundschau" reichte. Geschickt durfte ich das Publikum beim Bayerischen Kreuzworträtsel mit einbringen. Mit seinem "Fingernagelfiesel-Rap" trat der verwandlungslustige Kabarettist abermals in stylischer Klamotte, mit frechem Käppi und Sonnenbrille vor seine Besucher und rappte mit coolen Moves zu einem weiteren Höhepunkt seiner Show.
Allem voran aber begeisterte er mit seiner Paraderolle, dem "Brandlhuber Muk", seines Zeichens erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fackelberg, die ihn zum Senkrechtstarter des bayerischen Kabaretts machte. Dabei ist die große Stärke dieses von ihm verkörperten Feuerwehrlers wohl vielmehr das Durstlöschen als das Löschen von Gebäudebränden. Beim "Brauereibrand" erlebten die Besucher hautnah einen waschechten Einsatz des trinkfreudigen FFW-lers.
Als legendär gilt auch die "Bierpredigt". Ehlis schlüpfte in das passende Pfarrergewand und stimmte zur Freude des Publikums gleich in das "Bier unser" ein. Johlende, applaudierende Begeisterung war dem Künstler auch hier sicher.
Mit nicht allzu ernst gemeinten "Spartipps", ungeheuerlichen "Fressflashs" und männlichen Gefühlen bis hin zu außergewöhnlichen Badesalz-Erlebnissen zeigte sich auch weiterhin die enorme Bandbreite des Ausnahmekabarettisten.
Dem stolzesten Bayern alias "Da Bobbe" wurde Anerkennung durch minutenlangen Applaus und Standing Ovations des restlos begeisterten Publikums zuteil. Sein Terminkalender ist übrigens auch in den nächsten Wochen prall gefüllt.
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