Eine erfreuliche Bilanz konnte die Bürgerenergie Mittlere Oberpfalz (Bemo) bei ihrer Generalversammlung in der Nordgauhalle in Nabburg vorlegen: Aufsichtsratsvorsitzender Arnold Kimmerl und Vorstandsmitglied Herbert Werner präsentierten den 70 anwesenden Mitgliedern die besten Zahlen, die seit der Gründung der Bemo vor zwölf Jahren zu vermelden waren. Die Darlehensverbindlichkeiten wurden weiter abgebaut, der Jahresüberschuss beträgt 322.458 Euro und die Dividendenausschüttung liegt bei 89.011 Euro, das entspricht drei Prozent der Einlagensumme der 400 Mitglieder. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Die Bemo betreibt zwei große Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Nabburg und Schmidgaden und sieben PV-Dachanlagen, von denen die jüngste auf der Mittelschule in Schwarzenfeld errichtet wurde. Insgesamt wurde laut Mitteilung im vergangenen Jahr eine Einspeiseleistung von 3.730.708 Kilowattstunden (kWh) erzielt. Dazu kommen 57.360 kWh Eigenverbrauch an der Schule in Schwarzenfeld. Die PV-Anlagen erzielten im Jahr 2022 einen knapp zehn Prozent höheren Ertrag als im Jahr zuvor. Außerdem hält die Bemo Anteile an zwei Windrädern in Berching und Trogen bei Hof. In Zusammenarbeit mit dem Bayernwerk wird der regional erzeugte Strom an mittlerweile 1.200 Kunden vermarktet.
Knapp drei Millionen Euro Einlagekapital
Mitglieder der Bemo sind neben zahlreichen Privatpersonen auch elf Gemeinden, Stiftungen, Banken und Firmen. Sie halten zusammen ein Einlagekapital von 2.970.000 Euro. Die Bilanzsumme liegt bei 4.896.819,38 Euro. 180.295 Euro gingen im Wesentlichen als Gewerbesteuer an die Gemeinden im Landkreis Schwandorf, in deren Gebiet die Anlagen der bemo liegen.
Vom Jahresüberschuss her wäre für das Jahr 2022 sogar eine höhere Dividende möglich gewesen. Die Mitglieder folgten aber dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den größeren Teil des Gewinns in das Jahr 2023 zu übertragen, um jedenfalls die drei Prozent im nächsten Jahr auch dann ausschütten zu können, wenn die Erträge der Anlagen, die im Jahr 2022 Rekorde erbrachten, wieder auf ein durchschnittliches Maß zurückgehen. Außerdem wappnet sich die Genossenschaft für größere Reparaturen an der PV-Freiflächenanlage in Nabburg-Perschen, die bereits seit zehn Jahren in Betrieb ist. Hier ist mit dem verstärkten Austausch von Wechselrichtern zu rechnen.
Keine Veränderungen im Vorstand
Da die Mitglieder des Aufsichtsrats für unterschiedliche Amtszeiten gewählt sind, fanden punktuelle Nachwahlen statt. Zur Wahl standen turnusgemäß Hans Deml aus Burglengenfeld, Arnold Kimmerl aus Pfreimd und der Nabburger Bürgermeister Frank Zeitler an. Alle drei wurden für eine weitere dreijährige Amtszeit im Aufsichtsrat bestätigt. Keine Veränderungen gab es im Vorstand: Dieser besteht aus Herbert Werner, Hans Prechtl und Christian Meyer. Landrat Thomas Ebeling bescheinigte der Bemo in seinem Grußwort eine erfreuliche Entwicklung. Sie könne als regionaler Erzeuger und Anbieter zur Akzeptanz regenerativer Energieanlagen beitragen.
Ein Vortrag von Ludwig Friedl, dem Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, zum Thema „Wettlauf mit dem Klimawandel“ rundete die Generalversammlung ab. Friedl beleuchtete Ansätze und Lösungen für eine zukunftsfähige Energieversorgung und Maßnahmen zur Klimaneutralität. Dass zahlreiche Akteure tagtäglich beweisen, dass die Energiewende in Bayern mit aller Kraft vorangetrieben wird, gebe zu Hoffnung Anlass. „Der Klimaschutz und die Energiewende sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Friedl, „wobei das eine nicht ohne das andere gedacht werden kann“.
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