Das Nabburger Unternehmen EMZ-Hanauer hat Anfang August wie geplant den Startschuss für den Neubau eines Produktionsstandortes in Rumänien gegeben. Laut Pressemitteilung des Unternehmens fand in Resita der erste Spatenstich statt. Dafür waren Geschäftsführer Thomas Hanauer und Finance-Leiter Andreas Weidmüller aus Nabburg gereist, um mit dem neuen rumänischen Standortleiter Daniel Olaru den symbolischen Arbeitsbeginn vorzunehmen. Der Bau soll zeitnah beginnen, und bereits für das Frühjahr 2023 ist der Produktionsstart geplant.
Erstellt werden im ersten Schritt rund 4900 Quadratmeter neue Fläche für Produktion, Lager, Büro und Kantine. Davon 3000 Quadratmeter reine Produktionsfläche. Die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze hängt sehr stark von der Auftragslage ab. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und die Zeichen stehen auf weiteres Wachstum, aber das Oberpfälzer Unternehmen kämpft wie so viele andere auch mit Schwierigkeiten in der Lieferkette. „Selbst wenn es uns gelingt, die für unsere Produkte notwendigen Teile zu bekommen kann es passieren, dass der Kunde wegen anderer fehlender Teile nicht produzieren kann“, weiß Geschäftsführer Thomas Hanauer, „die tatsächliche Absatzlage ist daher derzeit schwer zu prognostizieren“.
EMZ-Hanauer ist Zulieferer für den internationalen Markt von Haushaltsgroßgeräten. Gefertigt werden sollen in Resita Komponenten und Systeme, wie Türverschlüsse, Beleuchtungssysteme oder Ice- und Wassersysteme. Sie werden in Waschmaschinen, Geschirrspülern, Trocknern und Kühlschränken eingesetzt. In diesen Segmenten ist EMZ Weltmarktführer und beliefert alle großen Hersteller. Electrolux, Whirlpool, Bosch/Siemens, Miele, Liebherr, Samsung, GE oder Haier sind wichtige Abnehmer. Bei der Auswahl von Produktionsstandorten folgte EMZ nach eigenen Angaben Idee „local for local“, sowohl bei den Kunden als auch Lieferanten: das heißt, europäische Standorte beliefern den europäischen Markt. Nach diesem System hat das Unternehmen derzeit Standorte in Deutschland, China, Mexiko und Tschechien. Notwendig geworden war der Schritt nach Rumänien, da am Standort in Cernosin (Tschechien) nicht mehr genügend Arbeitskräfte rekrutiert werden können. „Der Markt hier ist durch die vielen Ansiedlungen internationaler Unternehmen praktisch leer“, so Operations-Leiter Veit Schmucker. Rumänien ist Mitglied der europäischen Union, verfügt über eine alte Industrietradition und bietet gut ausgebildete Mitarbeiter. Mechaniker, Elektriker, Qualitäter, Logistiker und Produktionspersonal sollen ab 2023 am Standort Resita für EMZ hochinnovative Produkte für den europäischen Markt produzieren.
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