"Kaum, dass uns der Hersteller die Neufahrzeuge bereitgestellt hatte, kam prompt schon ihre erste Einsatzorder", rekapitulierte der Nabburger THW-Ortsbeauftragter Dietmar Bleistein und blickte zur Begrüßung in die Runde der Gäste, Kollegen und Kameraden. "So nehmen wir unser 60-jähriges Jubiläum zum Anlass, für die nun schon erprobten Fahrzeuge rückwirkend den kirchlichen Segen zu erbitten", übergab er das Wort an Pfarrer Hannes Lorenz, der diesen sowohl der Technik wie auch den aktiven Helfern spendete. Beides kommt vorrangig Menschen in akuten Not- oder Katastrophenfällen zugute, eine Sondereinheit ist neuerdings international zudem als "KulturGutRetter" tätig. "Damit auch Nabburgs markantestes Wahrzeichen gut erhalten bleibt", überreichte Dietmar Bleistein seitens des Ortsverbandes eine Spende zur geplanten Sanierung der Kirche an Pfarrer Lorenz, der sich dafür herzlich bedankte.
Zur Fortsetzung des Festaktes wechselte die Versammlung vom Oberen Markt in die Marienkirche. Dort rief der Ortsbeauftragte die Entwicklung der Organisation mit den drei großen Buchstaben vor blauem Hintergrund in darauf perfekt abgestimmter Kulisse in Erinnerung. Erste Anfänge eines "zivilen Ordnungsdienstes" auf Bundesebene sind Innenminister Gustav Heinemann und Otto Lummitzsch zuzuschreiben. Seinerzeit schienen eine Reihe "großer Katastrophen" und die Kuba-Krise dessen Notwendigkeit national wie international bald mehr als zu bestätigen, obgleich die Geldmittel fehlten. Ein ähnliches Szenario bot sich zehn Jahre später in Nabburg: 1963 bewog der Großbrand eines Lagerhauses in der Unterstadt Landrat Hans Werner zur Gründung eines THW-Ortsverbandes, der spontan 20 Freiwillige zählte. Der damals gelieferten Erstausstattung aus wenig mehr als Kübel, Trage und Schubkarre steht heute modernste Technik bis hin zu Spezialgeräten gegenüber - zu deren Bedienung, Dank engagierter Jugendförderung, in Nabburg über 100 hoch motivierte und fachlich geschulte Einsatzkräfte bereitstehen. In Summe leisteten sie 2023 über 30 000 Stunden Dienst. Beispielsweise genießt die hier stationierte "Wasserschadenpumpengruppe" über die Grenzen hinaus hervorragenden Ruf.
Zu diesem Erfolg trug ein Mann der ersten Stunde maßgeblich bei: Otto Trautner. Verbunden mit hoher Anerkennung und Dankbarkeit würdigte die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk dessen "60 Jahre im Dienst der Humanität" nun mit Ehrennadel und -urkunde. Als Vertreter des Landesverbandes hob auch Tilman Gold die zurückliegende, aktuelle wie auch künftige Rolle des THW hervor. Gerne blickte er auf seine Anfangsjahre in der Oberpfalz zurück, verbunden mit den Namen unvergessener Pioniere und in Hochachtung vor der "Power" des Jubiläumsteams. Assistiert von Petra Gärtner als Leiterin der THW-Regionalstelle zeichnete er drei weitere Führungspersönlichkeiten für treue Verdienste aus: Mit dem Ehrenzeichen in Bronze galt sein Dank Friedrich Kristel für dessen seit 1969 unermüdlichen Einsatz in verschiedensten Funktionen. In gleicher Weise honoriert wurden die umfassende Kompetenz von Michael Kleierl als organisationsübergreifendem Berater sowie das grenzüberschreitend geschätzte Engagement von Dietmar Bleistein. Nach Grußworten von Kreisbrandmeister Christian Demleitner und Bürgermeister Frank Zeitler intonierte ein Quartett der Jugendblaskapelle zum Abschluss die Hymnen.
Aus der THW-Historie
- Gründung: 4. September 1964
- Erste Anfänge: In den Kellerräumen der Berufsschule mit spärlicher Ausstattung
- Für über 30 Jahre war der THW Nabburg später ziemlich beengt im Kreisbauhof zur Miete einquartiert
- Nach Auflösung des BGS ist er seit 2002 Nachbar der 7. Abt. der BePo auf dem Fichtenbühl
- Um mit anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen im Notfall besser zu kooperieren, trifft man sich regelmäßig zum "Blaulichtstammtisch".
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.