Wie ein zartes Pflänzchen vielleicht zum stattlichen Kirwabaum werden kann, so waren beim Auftritt des Kindergartens St. Marien am Samstagnachmittag im Spitalhof der Nabburger Altstadt schon manch angehender fescher Kirwabursch und viele hübsche Kirwamoidln zu sehen. An Talent zum Singen und Tanzen mangelte es ihnen nicht, wie der kräftige Applaus des Publikums bestätigte. Ganz selbstbewusst trugen die Akteure im Duett oder als Trio die kleinen G´stanzln vor, die „ihre“ Kirwa so treffend beschrieben: „Fürs Essn is a g´sorgt, da Sauerer is dou, und wenn's a bissl fett war, kippts an Domschnaaps hint nou!“, hieß es da, und im Abschlussvers: „Zu na zünftigen Kirwa braucht's a Oberkirwapaar, bei uns langt a Pfarrer, der macht´s wunderbar!“
Dieser agierte nicht nur als Moderator und Motivator zugunsten einiger Zugaben wie etwa den „Brodbräislsong“, sondern war auch Sponsor einer willkommenen Runde Steckerleis. Das „Dankeschön“ an ihn in Form eines „Mini-Kirwabaums“ überreichte Kindergartenleiterin Silke Pfab, die zugleich das gemeinschaftliche Engagement aller Eltern und Helfer bei der Organisation würdigte.
Baum steht in kürzester Zeit
Während sich die Kleinsten auf die vielen Spielstationen und die Gäste auf Kaffee und Kuchen konzentrierten, sollte ab 18 Uhr das zuvor besungene Festsymbol in den Mittelpunkt rücken, denn „der schönste Bam ist der Kirwabam“. Zu dessen Einholung formierte sich ein Zug aus Jugendblaskapelle, Vorschulkindern und Erwachsenen. Sie sorgten unter Leitung von Andreas Ringlstetter dafür, dass die neun Meter lange, bunt bebänderte Fichte in kürzester Zeit senkrecht stand und sowohl als Mittelpunkt des Kinder-Kirwatanzes diente, als auch der neuen Lounge-Möbelgarnituren „bayerischer Art“.
„Weil alles zusammengehört, das Leben im Glauben und den Glauben im Alltag zu leben“, wie es Stadtpfarrer Hannes Lorenz konkretisierte, feierte die Gemeinde im sonntäglichen Festgottesdienst das 40-jährige Priesterjubiläum von Pater Gregor Lenzen CP. „Stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes“, zitierte Hannes Lorenz im Rückblick aus den Leitgedanken der Priesterweihe des Jubilars, der am 14. Juli 1985 in der Nabburger Stadtpfarrkirche seinen ersten Gottesdienst hielt.
Heimat mit prägendem Einfluss
Die Entscheidung für diesen Weg traf der junge Uwe Lenzen unter prägendem Einfluss der Heimat: „Mei warst du a braver Bou!“, blieb zwar den Älteren ebenso in Erinnerung wie sein Temperament als Tänzer, doch schließlich überwog der Kontakt zum Krankenhaus und den dort seelsorgerisch tätigen Passionisten. Später führte ihn sein Werdegang ins Ausland, zeitweise ins Amt des Provinzials, ließ ihn zum geschätzten Exerzitienleiter und jüngst bei K-TV in der Medienbranche tätig werden – nicht verwunderlich, bestätigten doch seine einstigen Schulkameraden: „Uwe war uns an geistiger Reife immer voraus!“
Er selbst bekannte am Ende der Festmesse: „Ich hab´ anfangs vor Aufregung schon etwas gezittert, und manches fiel mir nicht so leicht, wie es schien. Umso dankbarer bin ich heute für all das. Ich werde meiner Heimat und der Pfarrei Nabburg immer verbunden bleiben!“ Diese wünschten ihm mit Rosen und beim Empfang im Rahmen der Kirwa vor allem Gottes Segen für die Zukunft.
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