Schlagworte wie "Erinnerungen", "Handschriftliches", "Untertags" oder "Kindheit" zieren den diesjährigen Umschlag der neuen "Heimat Nabburg"-Ausgabe – ein visueller Hinweis darauf, dass der Inhalt des 43. Heftes neben sachlichen Beiträgen heuer schwertpunktmäßig auch viele persönliche Aufzeichnungen enthält.
Bestes Beispiel dafür ist das Einstiegsthema: Für seine am Gymnasium Nabburg verfasste Seminararbeit über den "Hl. Johann Nepomuk im Grenzgebiet von Bayern und Böhmen" gelang Johann Frederic Zeitler eine akribisch recherchierte, wissenschaftliche und dementsprechend ausgezeichnete Arbeit. Das erzählerische Pendant dazu fand sich in der "Nab-Burg", einst heimatkundliche Beilage zum Nabburger Volksboten, des Jahres 1934. Hans Donhauser schilderte darin amüsante Erlebnisse mit "seinem Nepomuk" als kindlichen "Spielgefährten".
Auch Josef Gleißner hat vor einigen Jahren schon Kindheitserinnerungen zu Papier gebracht. Im ersten, nun veröffentlichen Teil charakterisiert er die Bewohner des Edelmannshofes und die Lebensumstände zu jener schwierigen Zeit, als sein Vater "strafversetzter" Lehrer in Perschen war. Weitere Aufsätze aus seinem Nachlass sind für die nächsten Hefte geplant.
Vom Alltag der vierziger Jahre geht es in einem großen zeitlichen und örtlichen Sprung tief hinunter in die Grube "Cäcilia". Dass ein Jugendlicher, wie damals Autor Robert Kottwitz, einst dort "untertage" einen Ferienjob bekam, mag heute unvorstellbar klingen, doch die bei seinem Knochenjob gewonnenen Eindrücken prägten sich bis heute in sein Gedächtnis ein. Ebenso schonungslos wie ungeschönt ist sein Bericht.
Für zwei weitere archäologische Beiträge mussten die Verfasser nicht so tief schürfen. Kurt Engelhardt, seines Zeichens Kreisheimatpfleger für diesen Bereich, befasst sich mit einem zufällig gemachten, doch sehr schönen Lesefund nahe Diepoltshof: einer Vogelkopffibel. Matthias Hoffmann hingegen sondierte jüngst an zwei (Bau-)Stellen in der Nabburger Altstadt. Die Ergebnisse hat er reich bebildert und wissenschaftlich erklärt zusammengefasst. Zum Markenzeichen von Karl-Peter Rauschert, einem der "dienstältesten" Autoren gehört es, im historischen Archiv "Geschichten aus dem alten Nabburg" zu entziffern und ins Leserliche zu "übersetzen". Er ist in diesem Jahr mit dem "besonderen Fall eines Unrichtigen" sowie der Sammlung kleinerer Aufzeichnungen vertreten.
So bietet die vom Forum Nabburg unter Schriftleitung von Stadtheimatpfleger Raphael Haubelt herausgegebene heimatkundliche Heftreihe auch im 43. Jahr eine sicher interessante Mischung aus der vielfältigen älteren und jüngeren Geschichte Nabburgs. Das Heft in limitierter Auflage ist zum Preis von 9,50 Euro seit Montag, 27. November, im örtlichen Schreibwarenhandel erhältlich.
"Heimat Nabburg"
- Herausgeber der "Heimat Nabburg" ist das Forum Nabburg ev. - aktueller Schriftleiter der Stadtheimatpfleger
- Die Schriftenreihe erscheint seit 1980 traditionell am Ende des Jahres
- Der Inhalt setzt sich aus Beiträgen verschiedener Fach- aber auch Privat-Autoren zusammen
- Die Themenvielfalt umfasst alle Bereiche von der Archäologie über Bau- oder historische Quellenforschung bis zu Erzählungen – stets mit Bezug zu Nabburg oder der näheren Umgebung
- Oft werden noch ältere Ausgaben nachgefragt, einige sind jedoch nur noch antiquarisch erhältlich oder gar vergriffen
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