"Für mich soll's rote Rosen regnen:" Das Stück des Landestheaters Oberpfalz, das am 1. und 2. Februar in der Marienkirche aufgeführt wird, ist kein Schwelgen in Knef-Liedern. Im Zwiegespräch zwischen der jungen Hilde und der reifen Knef - einer Abrechnung mit sich selbst - entsteht ein Bild von Können und Hoffnungen, von Fehlern und Niederlagen, vom Kämpfen und Aufstehen. Dazu immer passend: Die Chansons des Weltstars, Passagen aus ihren Büchern und Gedichte.
Diesmal in der Heimatstadt
Doris Hofmann und Claudia Lohmann treten schwerpunktmäßig im Weidener Raum auf, doch wenn in der Heimatstadt auch vor Freunden und Bekannten gespielt wird, sind die beiden Schauspielerinnen "ein Stück aufgeregter", obwohl beide jahrelange Theatererfahrung haben.
Doris Hofmann (35) fühlt sich schon immer zum Theater hingezogen. Konstanz, Berlin, Rom: Sie wollte erfahren "wie Menschen sind", besucht Workshops, nimmt Unterricht, spielt. 2010 tritt Doris Hofmann im Schmidt-Haus auf. Daniel Grünauer, damals Intendant des Landestheaters Oberpfalz (LTO), sucht noch nach der "Kalliope" in "Xanadu". Er findet sie in Doris Hofmann, die dann am LTO die Kinder- und Jugendabteilung betreut. Kinderstücke schreiben, Theaterpädagogik und selbst auf der Bühne stehen, sie hat ihren Dreiklang gefunden. Aktuell spielt sie im Knef-Stück, im Februar in "Die Leiden des jungen Werther" und im März in "Resl unser".
Claudia Lohmann (45) ging beruflich ganz andere Wege: Wirtschaftsschule, Bürokauffrau, Arzthelferin. Doch dann fragte sie sich: "Mit welchem Beruf möchte ich alt werden?" Mit 28 sprach sie an der Schauspielschule in Regensburg vor. Nach drei Jahren Ausbildung brachte sie auf der Luisenburg die Organisation des künstlerischen Betriebsbüros und die Schauspielerei unter einen Hut.
"Romeo und Julia", "Harold und Maude" oder "Robin Hood": Die zweifache Mutter ist in verschiedenen Genres zu Hause. Seit 2006 steht sie bei den Burgfestspielen Leuchtenberg auf der Bühne. Aktuell ist sie beim LTO in "Kellnerin Anni" zu sehen, in "Resl unser" und "Elternabend".
Wirkungskreis ausdehnen
Spielorte sind überwiegend die Regionalbibliothek in Weiden, Vohenstrauß, Burg Waldeck, Speinshart. Erfolgreich sind Gastspiele in Freilandmuseum Neusath-Perschen wie "Michel aus Lönneberga" oder "Räuber Hotzenplotz." Gerne möchte man den Wirkungskreis im Raum Schwandorf ausdehnen.
Nach der "Winterreise" im Nabburger Zehentstadel folgt nun das Knef-Stück in der Marienkirche, eine Symbiose aus Schauspiel und Musik des Pianisten Thomas Basy. Die beiden Schauspielerinnen tasteten sich an "Die Knef" heran. Je mehr sie sich in ihre Lebensgeschichte vertieften, umso gefesselter waren sie. Die Musik und der Dialog zwischen der jungen Hilde und der reifen Knef verschmelzen zu einem musikalisch-szenischem Porträt.
Sehnsucht nach Liebe, bittere Erfahrungen, unbändiger Wille: Wenn die Knef ihr Leben nicht so gelebt hätte, "hätten wir heute diese Texte, diese Lieder nicht", so Claudia Lohmann und Doris Hofmann übereinstimmend. Sie setzen das Porträt einer Frau in Szene, die ihre Seele ausbreitet, versucht Antworten zu finden und bis zum Schluss gekämpft hat.
„Für mich soll’s rote Rosen regnen“ ist ein musikalisch-seelisches Porträt über das Leben Hildegard Knefs. Das Stück wird am 1. und 2. Februar um 20 Uhr in der Spitalkirche St. Marien in Nabburg aufgeführt. Karten gibt es bei NT-Ticket, in der Nabburger Buchhandlung Westiner, beim Landestheater Oberpfalz und an der Abendkasse.















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