Am Feiertag Mariä Himmelfahrt lud das Freilandmuseum Oberpfalz in Neusath bei Nabburg zum traditionellen Gartentag mit Kräuterbuschenbinden ein. Bei hochsommerlichen Temperaturen fanden viele Gartenliebhaber den Weg auf das Museumsgelände. Kräuterpädagogin Ulrike Gschwendtner aus Weiden und Hauswirtschafterin Isabell Will aus Altenstadt hatten im Denkenbauernhof 17 verschiedene Naturpflanzen auf einem langen Tisch ausgebreitet. In unterschiedlichen Farben und Duftnoten warteten die Gewächse auf ihre Verwertung.
„Manche wachsen üppig und andere Wildblumen muss man regelrecht suchen“, erklärte Ulrike Gschwendtner. Die beiden Naturliebhaberinnen sprechen aus Erfahrung, denn sie waren schon seit Tagen in ihrer Gegend unterwegs, um am Aktionstag genügend Material anbieten zu können.
Königskerze in der Mitte
Einige interessierte Damen suchen sich schon mal nach ihrem Geschmack das Bindegut zusammen. Die Kräuterpädagogin wies ausdrücklich darauf hin, dass auf jeden Fall in der Mitte des Straußes die Königskerze ihren Platz bekommen muss. Was außen herum gebunden wird, kann nach Belieben zusammengestellt werden. Zum Beispiel Schafgarbe, Lavendel, Beifuß, Dost, Salbeifuß, Baldrian oder blaue Kornblumen verpassen dem Kräuterbuschen ein ansprechendes Aussehen. Büschel aus frischen Kräutern zu binden und danach zuhause in den Stuben aufzuhängen, ist an Mariä Himmelfahrt eine langjährige Tradition.
Die gebundenen Kräuterbüschel werden in der Kirche gesegnet und anschließend ein Jahr lang im Haus aufbewahrt. Sie sollen Schutz bieten und können auch bei gesundheitlichen Problemen zum Einsatz kommen. Schwitzend, aber freudestrahlend verließen die Besucher mit ihrem bunten Strauß den Vierseithof des Museums und hofften darauf, dass sie dann daheim tatsächlich vor Unheil und Krankheiten bewahrt werden.
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