Gute nachbarschaftliche Kontakte liegen sowohl dem Landkreis am Herzen, wie Vize-Landrat Arnold Kimmerl betonte, als auch speziell der Stadt Nabburg, auf die Bürgermeister Armin Schärtl bei seiner Begrüßung ein besonderes Augenmerk hatte. In beiden Fällen wird sie auf vielen Ebenen praktiziert, seit der Vernissage am Mittwoch aber ganz speziell in Form von Kunst.
Wie tiefsinnig die Werke von Marta Vobrubová dazu passen, erläuterte Laudatorin Christa Haubelt-Schlosser anhand der Installation "Jedno sobecké přáni - Nur ein sehnsüchtiger Wunsch". "Sie basiert auf einer alten, japanischen Legende und wurde von der Künstlerin bewusst ausgewählt, um einer menschlichen Grenzerfahrung auf die Spur zu kommen: Der Isolation als Konsequenz von Ichbezogenheit." Hierbei illustriert ein einsamer Stuhl inmitten tausender papierner Kraniche jene Legende, nach der eine Person, die alle diese Vögel in einem Jahr faltet, einen Wunsch frei hätte. Doch wer würde dann nicht uneigennützig agieren, selbstsüchtig, egoistisch, in Kauf nehmend, alleine, in einem geschlossenen Kreis isoliert zu bleiben anstatt das Glück mit anderen zu teilen?
Mit ihrer ersten Solo-Ausstellung in Deutschland möchte Marta Vobrubová nicht nur dem grenzüberschreitenden freund- oder partnerschaftlichen Gedanken Nachdruck verleihen, sie lädt auch alle Ausstellungsbesucher dazu ein, ihre "Freude" an kreativen Ideen zu teilen. Dabei können die ersten Kontakte zögerlich, behutsam sein - wie jene aus Sand geformten, fragilen Hände, die in einer anderen ihrer Installationen beidseits eines Tisches aufeinander zustreben, um sich irgendwann und ungewiss der Folgen erstmals zu berühren. Ein Kunstwerk mit Symbolcharakter, scheint es doch auch reell oft an Mut zu fehlen, auf Fremde zuzugehen - auf uns unbekannte Menschen, wie Marta Vobrubová sie in fotografischen Porträts ihres persönlichen Umfeldes zeigt, die aber schnell Freunde werden könnten.
Wie dies praktisch und äußerst positiv funktionieren kann, beweisen nicht nur diese Ausstellung als Beispiel aktiver Partnerschaft der beiden Städte Nabburg - Horsovský Týn - in den letzten Jahren vor allem gefördert durch das große Engagement von Josef Götz und seinen Mitstreitern, sondern auch die daraus resultierenden vielfältigen, persönlichen Freundschaften. Den künstlerischen Beitrag dazu leistet das Museum im Schmidt-Haus noch bis 7. Juli jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr.















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