Zum Patrozinium hatten die Mitglieder des Männervereins, Bauhofmitarbeiter sowie der Mesner den Platz im Wald vor der Wallfahrtskirche Tage zuvor schon aufwendig vorbereitet und geschmückt. Die musikalische Gestaltung des "Brünnl-Frauentages", wie er in der Pfarrei St. Johannes genannt wird, übernahm auch in diesem Jahr die Jugendblaskapelle Nabburg.
Kaplan Läßer ging in seiner Predigt auf die Wichtigkeit des Hochfestes zu Ehren der Gottesmutter ein. Schon fast ein wenig spöttisch sei dieser Feiertag in der Bevölkerung eher bekannt als "Maria fährt in den Himmel, die Franken in die Arbeit", ohne näher über die eigentliche Bedeutung nachgedacht zu haben. Vielmehr sei nahe liegend, dass jeder Gläubige in der Auferstehung Marias seine eigene Erlösung und Aufnahme bei Gott anstrebe. Das Zelebrieren des Festakts sei für das Bewusstsein der Gläubigen somit eminent wichtig, so Läßer.
Auf die Frage, was man zum Glücklichsein brauche, bekomme er oft Antworten wie finanzieller und materieller Reichtum. Dennoch sei dies ganz oft der Ratgeber zum Unglücklichsein, mahnte der Kaplan. Manchen Menschen spielt das Leben nicht so zu, wie sie es sich erwünschen. Das hätte nicht selten die Verbitterung des Herzens zur Folge.
Man frage sich in Erwartung seines persönlichen Lebenszieles: "War´s das?". Menschen geraten mit dieser Sinnfrage nicht selten in einen ernsten Lebenskonflikt. Das heutige Fest wolle aufzeigen, dass genau diese Dinge nicht wichtig sind im Leben. um Glück zu empfangen. Vielmehr solle man das Leben mit Leib und Seele in Liebe und Einfachheit genießen. Es zählen die kleinen Dinge im Leben. So sei die Gottesmutter Maria treu im Alltag gewesen und habe die Dinge des Lebens in Bescheidenheit erledigt. Wichtig sei es auch, diese kleinen Dinge mit Liebe zu machen. Denn die Liebe in unserem Leben führe direkt zu Gott, betonte der Geistliche. So kehre der Sinn des Lebens in uns ein und wir empfinden Zufriedenheit. "Materieller Reichtum macht niemanden zufrieden und auch nicht glücklich", merkte Kaplan Läßer nachdenklich an.
500 Wildkräuterbüschel wurden traditionell in mühevoller, filigraner Handarbeit von den Mitgliedern des Frauenbunds Nabburg gebunden und an die Gläubigen gegeben. Am Ende des Hauptgottesdienstes wurden die Büschel, die für Gesundheit und Wohlergehen stehen, durch den Kaplan gesegnet. Dieser Brauch beschreibt die Legende, dass bei der Bestattung der Gottesmutter Apostel Thomas nicht dabei war. Da er sie aber noch einmal sehen wollte, öffnete man das Grab. Der Leichnam der Maria war nicht mehr da, dieser war bereits in den Himmel aufgenommen worden. Das Grab war mit duftenden Kräutern gefüllt.
Bei angenehmen Temperaturen im Hochwald nahmen die vielen Gottesdienstbesucher das Angebot der Kolpingsfamilie, die kühle Erfrischungsgetränke und leckere Bratwurstsemmeln anbot, gerne an. Dazu unterhielt die Jugendblaskapelle musikalisch.
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