Nabburg
19.05.2022 - 16:36 Uhr

Mit Mitgliedern aus aller Welt: Bayern-Fanclub wird 30 Jahre alt

Australien, Japan, USA, Aserbaidschan: Aus der ganzen Welt kommen die Mitglieder des FC Bayern-Fanclubs Nabburg/Oberpfalz. In diesem Jahr feiert der 5600-Mitglieder-Verein Jubiläum.

Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Karl Hopfner und Kingsley Coman – die Liste der Ehrenmitglieder ist so beeindruckend, dass man kaum glaubt, dass es sich um einen Nabburger Verein handelt. Es ist aber auch nicht irgendein Verein, sondern der FC Bayern-Fanclub Nabburg/Oberpfalz, der weltweit größte Bayern-Fanclub. Dieses Wochenende steht für die Bayernfans ein besonderer Termin an: Es wird das 30-jährige Bestehen gefeiert.

Mit dem Fest ist der Verein allerdings ein Jahr im Verzug. Eigentlich wurde er schon vergangenes Jahr 30 Jahre alt. Denn 1991 nahm der FC Bayern die "Wurzel" des Vereins, als Teil des TV Nabburg, offiziell als Fanclub an. Jetzt wird das Fest nachgeholt.

USA, Australien, Tokio

Auch wenn es im Namen "Nabburg/Oberpfalz" heißt, geht der Wirkungskreis des Fanclubs weit darüber hinaus: Es gibt Mitglieder in den USA, Australien, Frankreich, Tschechien, Aserbaidschan und sogar Japan. Zum Teil sind das freilich deutsche Auswanderer, zum Beispiel eine Familie, die aus Weiden kommt und jetzt in Australien lebt, auch die Mitglieder aus Tokio sind deutsche Auswanderer. Diese Fans nehmen allerdings Einiges auf sich: Um drei Uhr nachts stehen die Australier auf, um die Spiele ihres Vereins zu verfolgen.

Das Mitglied aus Aserbaidschan ist dagegen wirklich von dort. Wie so jemand auf den FC Bayern-Fanclub aus Nabburg kommt? "Er ist halt ein großer Fußballfan", weiß Vorsitzender Bernd Hofmann über den Aserbaidschaner. Er feuert die Nationalmannschaft seines Landes an, und eben auch den FC Bayern München. Und wenn man online nach Fanclubs für die Bayern suche, stoße man ziemlich schnell auf den Nabburger Verein.

Auch über Europa verteilt hat der Fanclub einige Mitglieder: aus Österreich, Tschechien, Frankreich. "So wie es bei uns zum Beispiel auch Madrid-Fans gibt, gibt es dort eben auch Bayern-Fans", sagt Hofmann.

Dabei hat der Verein ziemlich klein angefangen, als Abteilung des TV Nabburg. Wie der FC Bayern wurde er immer größer – 300 000 Mitglieder hat er in etwa, weiß Hofmann. An an Tickets für die Spiele zu gelangen, wurde immer schwieriger. Der FC Bayern schlug den Nabburgern vor, einen separaten Fanclub zu gründen. Gesagt, getan. Mit 75 Mitgliedern wurde 2001 aus der TV-Abteilung heraus der FC Bayern-Fanclub Nabburg/Oberpfalz gegründet – heute sind es 5600.

Gründe für den Erfolg des Vereins kennt Bernd Hofmann mehrere. Das "Traumspiel", bei dem eine Mannschaft aus dem Fanclub gegen den FC Bayern antrat, habe für Aufmerksamkeit und Bekanntheit gesorgt. Außerdem sei der Verein vielseitig: neben Ausflügen zu den Fußballspielen gibt es auch Kulturfahrten, ein Ferienprogramm, Ausflüge zum Beispiel zum Oktoberfest. Und man habe einen guten Internetauftritt, so Hofmann. "Es war einmal ein Jahr dabei, in dem wir 2000 neue Mitglieder bekamen."

Zum Teil mit 200 Leuten, aufgeteilt auf mehrere Busse, fährt der Nabburger Fanclub daher zu den Bayernspielen. "Viele Mitglieder können aber gar nicht mitfahren", sagt Bernd Hofmann. Wer nicht aus der Nähe kommt, reist selbstständig an und bekommt sein Ticket von Bernd Hofmann vorm Stadion ausgehändigt. Einmal ging es sogar mit einem eigens gecharterten Flugzeug zu einem Champions League-Spiel.

Kontakt zu 5600 Mitgliedern

Die meisten der rund 5600 Mitglieder kennt er, sagt Bernd Hofmann. Vielleicht nicht jeden beim Namen, aber zumindest gesichtsweise. "Man muss schon den Kontakt halten", findet er. Einen so großen Verein zu leiten, ist allerdings auch eine Riesenaufgabe. "Es ist jeden Tag etwas zu tun", ohne einen Partner, der mithilft, ginge es gar nicht. "Ich bin jetzt 73. Irgendwann, in zehn, 15 Jahren, bräuchte man doch einen Nachfolger", scherzt Hofmann. Der Fanclub sehe sich jetzt schon um, aber es sei schwierig.

Zuerst steht nun allerdings die Jubiläumsfeier auf Schloss Guteneck am Sonntag, 22. Mai, an. Es ist ein Fest nur für die Mitglieder, man muss sich dafür anmelden. "Zum 20-Jährigen hatten wir ein großes Fest mit Zelt, aber alle mussten dort arbeiten, keiner hatte was vom Fest", erklärt Hofmann diese Entscheidung. Es gibt einen Festgottesdienst, Kaffee und Kuchen, eine Tombola, einen Auftritt des Magiers Manuel Graf Beissel von Gymnich, Abendessen und einen geselligen Festausklang. Außerdem ein Kinderprogramm und einen Besuch von Bayern-Legende Klaus Augenthaler, der auch als Botschafter der Leukämiehilfe Ostbayern auftritt und einen Spendenscheck überreicht bekommt.

Hintergrund:

Vereinsgeschichte

  • Ursprung: Kontakt der Fußball-Abteilung des TV Nabburg mit dem FC Bayern
  • Gründung: 1991 als Fanclub noch im TV; im Jahr 2001 als "FC Bayern München-Fanclub TV Nabburg"
  • Umbenennung: Schon im zweiten Jahr in "FC Bayern-Fanclub Nabburg/Oberpfalz", da die Mitglieder aus dem ganzen Regierungsbezirk und darüber hinaus kommen
  • "Traumspiel": im Jahr 2008 Spiel einer Fanclub-Auswahl gegen die erste Mannschaft des FC Bayern im Stadion in Amberg. Bayern gewinnt 11:1
  • Spieler und Verantwortliche: u.a. Kingsley Coman und Karl-Heinz "Kalle" Rummenigge besuchten den Nabburger Verein
  • Mitglieder: laut Vorsitzendem Bernd Hofmann immer um die 5600 und damit der weltweit größte Bayern-Fanclub
 
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