Nabburg
11.03.2020 - 10:52 Uhr

Im Museum vom Besucher zum Erleber

"Quo vadis, Freilandmuseum?" Der neue Leiter stellt sich bei der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Gästeführer der Stadt Nabburg und des Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen mit seinen neuen Schwerpunkten vor.

Die Vorsitzende der Gästeführer-Arbeitsgemeinschaft, Irene Ehemann (Mitte), bedankte sich im Beisein von Bürgermeister Armin Schärtl, ihres Stellvertreters Ulrich Süß (von links) und des neuen Museumsleiters Tobias Hammerl bei Leiterin der Gästeinformation, Martina Klose (Zweite von rechts), mit einem Blumenstrauß für die tatkräftige Unterstützung. Bild: ohr
Die Vorsitzende der Gästeführer-Arbeitsgemeinschaft, Irene Ehemann (Mitte), bedankte sich im Beisein von Bürgermeister Armin Schärtl, ihres Stellvertreters Ulrich Süß (von links) und des neuen Museumsleiters Tobias Hammerl bei Leiterin der Gästeinformation, Martina Klose (Zweite von rechts), mit einem Blumenstrauß für die tatkräftige Unterstützung.

AG-Vorsitzende Irene Ehemann freute sich über den guten Besuch im Schmidt-Haus. Ihr besonderer Gruß galt auch den zehn Neumitgliedern aus Amberg und Umgebung. Im Rückblick erinnerte sie zum Beispiel an die Stadtführung "Tatort Schwandorf. Henker, Gauner, Besenstiel" mit schaurigen Geschichten. Im Ausblick auf Veranstaltungen in 2020 verwies die Vorsitzende auf die Bierführungen (24. April und 26. September), die Schwägerlführungen (12. Juni und 4. September) sowie die Zillenwanderung auf der Naab und die szenische Führung "Venezianischer Kaufmann" (Termine werden noch rechtzeitig bekannt gegeben).

Schatzmeisterin Gudrun Fuchs legte eine positive Bilanz vor. Gästeführer, so Bürgermeister Armin Schärtl, "sind eine segensreiche Einführung" und bieten die Möglichkeit, den Besuchern den Wert der Heimat vor Augen zu führen." Auch der Erfahrungsaustausch unter den Gästeführern sei eine wertvolle Bereicherung.

"Quo vadis, Freilandmuseum?" Diese Frage sollte man nicht so dramatisch sehen, merkte der studierte Volkskundler Tobias Hammerl, der neue Leiter des Oberpfälzer Freilandmuseums Neusath-Perschen, an. Die Herausforderung betrachte er als Anstoß zur Weiterentwicklung. Die Museen als wichtige Sammlungen entwickelten sich historisch vom Museumstempel zur Bildungseinrichtung. Die Kultur beleuchte den volkskundlichen Aspekt und die Natur die extensive Landwirtschaft. In dieser Konstellation fehle der Mensch. Die neue Gesellschaft erfordere eine inhaltliche Weiterentwicklung. Die Gesamtheit des ländlichen Raumes ist zu berücksichtigen, die 1950er und 60er Jahre einzubeziehen. Die gelbe Telefonzelle, der Lanz-Bulldog und der Eicher-Traktor sowie die Tankstelle dieser Epoche sind zu integrieren. Nicht das Objekt, sondern der Mensch als Akteur stehe im Mittelpunkt.

"Aus dem Besucher einen Erleber machen", laute die Devise. Der Besucher rückt in den Fokus. Das Museum müsse man als einen Raum des Zusammenkommens und der sozialen Kommunikation sehen. Diese Tendenz sollte man nicht von oben herantragen, sondern sie müsse sich von unten entwickeln. Die Qualität der Gästeführer sei durch kontinuierliche Weiterbildung zu steigern, um die Exkursionen inhaltlich und methodisch aufzubereiten. "Mit bester Qualität punkten", muss laut Hammerl das erklärte Ziel lauten.

Die Leiterin der Gästeinformation im Nabburger Rathaus, Martina Klose, geht im Laufe des Jahres in den Ruhestand. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Gästeführer, Irene Ehemann, überreichte als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit einen Blumenstrauß.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.