Nabburg
17.08.2023 - 09:54 Uhr

Der Musikantenstammtisch zu Gast im Edelmannshof

Am „Großen Frauentag“ treffen sich traditionell Sänger und Musikanten zum Musikantenstammtisch im Bauernmuseum „Edelmannshof“ in Perschen bei Nabburg. Vier Gruppierungen spielten zünftig auf, nur das Wetter spielte nicht mit.

Der Wirt vom Bauernmuseum hatte alles so schön hergerichtet, damit sich die Musikanten und Gäste richtig wohlfühlen konnten im Innenhof des Bauernmuseums. Das Gewitter am späten Nachmittag drohte aber alles zunichte zu machen. Da hatte Petrus ein Einsehen und schickte noch einmal die Sonne nach Perschen, damit die angereisten Musikanten ihre Instrumenten auspacken konnten. Schnell hatte dem Heiner sein Team wieder alles trocken gewischt und der Gastgeber, Museumsleiter Tobias Hammerl, konnte die Bühne freigeben für vier Musikgruppen, die frei nach dem Motto „Jessas, is in Perschen schöi!“ die Gäste mit Musik und Gesang bestens unterhielten.

Los ging es mit der Kapelle „Bayerisch Blech“. Mit der Polka „Auf der Vogelwiese“ von Ernst Mosch fanden die Musiker schnell den „guten Draht“ zum Publikum und die ersten Gäste stimmten mit ein. Die Musikanten um Hans Reitinger sind Garanten für gute Blasmusik und man hört ihnen immer wieder gerne zu. Jetzt übernahm Irene Sebald als Moderatorin das Regiment. Kurz ging sie auf die Bedeutung der Kräuterbüschl ein, die an Maria Himmelfahrt gebunden und vom Pfarrer gesegnet werden. Sie sollen die Gesundheit von Mensch und Tier erhalten. Aber nicht nur Musikanten gaben beim Stammtisch ihr Bestes, auch der Heimatdichter Anderl Ebnet aus Schönsee hatte den Weg nach Perschen eingeschlagen, um auf seine Weise den Gästen die Sicht auf die Dinge des Lebens näher zu bringen. In der Aussage „in der Oberpfalz ist das Leben noch lebenswert“ gipfelte sein Loblied auf die Heimat. Instrumentale Töne schlugen die „Geschwister Braun“ aus Diebrunn an. Die drei Schwestern Heidi, Rosemarie und Irene, sie war auch die Moderatorin des Musikantenstammmtisches, und der Bruder Johannes begeisterten das Publikum mit dem Stück „Grüiß di“ und dem Dirndl Walzer. Ganz andere Töne schlug die Musikgruppe „I und Sie“ aus Regenstauf ein, die noch von „Ihm“ verstärkt worden sind. Sie haben sich ganz dem deutschen Volkslied verschrieben und feiern damit große Erfolge.

Da doch die Mehrzahl der Gäste, der die älteren Semester angehörten, fehlte es auch nicht an textsicheren Mitsängern. Lieder wie „das Ännchen von Tharau“, „am Brunnen vor dem Tore“ oder „Du, du liegst mir am Herzen“ animierten die Gäste zum Mitsingen. Extra aus Niederbayern sind die „Oberndorfer Sänger“ angereist, um den Oberpfälzern zu zeigen, dass auch dort gute Musik gemacht wird. Das Klagelied über die Schmerzen eines Hühnerauges gehörte ebenso zu ihrem Repertoire wie deftige Witze. Kaum ging der erste Durchgang zu Ende, setzte erneut der Regen ein. Musikanten und Gäste suchten sich ein trockenes Plätzchen in der Scheune und nach einer kurzen Pause ging es unter geänderten Vorzeichen zünftig weiter. Die begeisterten Gäste, es hätten ruhig etwas mehr sein können, erlebten einen geselligen Abend mit Musik, Gesang und Unterhaltung, der das unwirsche Wetter schnell vergessen ließ und der noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

 
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