Was aus Adelheid und Heinrich wurde, ist nicht überliefert. Dass Ulrich, der Pfarrer von Perschen, aber damals ihrem „Heiratsansinnen“ zustimmte, lässt sich in den Analen des Klosters Reichenbach nachweisen. Diese im Jahr 1122 verfasste Notiz gilt als früheste stichhaltige Erstnennung der Urpfarrei in der Oberpfalz und diente der Pfarrei Nabburg heuer als gebührender Anlass, deren mindestens 900jährige Existenz mit verschiedenen Veranstaltungen zu feiern.
Den Glückwünschen zum Jubiläum schließt sich auch die neue Ausgabe der „Heimat Nabburg“ mit gleich sechs Beiträgen an: Zunächst „übersetzt“ Stadtarchivar Gotthard Kemmether die Inhalte und den Kontext des alten Schriftstückes und macht sich Gedanken über mögliche, noch frühere Wurzeln. Dies tat vor etwa 170 Jahren auch schon der Lehrer Johann Spörl. Seine Aufzeichnungen hinterließ er dem Historischen Verein für Regensburg und Oberpfalz. Jetzt werden sie erstmals veröffentlicht.
Für Heidrun Stein-Kecks gehört der Karner mit seinen Malereien nach wie vor zu den „Lieblings“-Forschungsobjekten. In ihrem Beitrag fasst sie ihre diesbezüglichen Ausführungen vom Juni nochmal zusammen, wie auch Wolfgang Neiser, der kurz nach ihr auf Einladung der Pfarrei den Festvortrag zur Entstehungsgeschichte von St. Peter und Paul hielt. Zwischen beiden Aufsätzen erlebt „Die Magd von Perschen“ ein spannendes Abenteuer zur Zeit der französischen Belagerung. Die historische Erzählung von Josef Baierlein erschien erstmals um die Jahrhundertwende als Fortsetzungsroman. Das Schwerpunktthema rundet eine, im Vergleich zu heute, höchst interessante alte Innenaufnahme der Perschener Kirche ab, die Stadtheimatpfleger Raphael Haubelt detailliert beschreibt.
Die diesjährige Jubiläumsausstellung „475 Jahre Fisch im Nabburger Stadtwappen“ nimmt Gotthardt Kemmether zum Anlass, die speziellen Unterschiede der vorhandenen Siegel unter die Lupe zu nehmen. Karl-Peter Rauschert hat sich den Geschehnissen um einen „barocken Rosenkrieg“ gewidmet und Kurt Engelhardt bereichert mit Hilfe eines „aufmerksamen Landwirts“ die Diendorfer Ortsgeschichte. Den Schluss bildet der Nachruf auf einen Autor der „ersten Stunde“: Ernst Thomann.
Die 42. Ausgabe der „Heimat Nabburg“ ist zum Preis von 9,50 Euro/Heft erhältlich über die Pfarrei (Pfarrbüro oder Sakristei), bei Schreibwaren Obendorfer und in beiden Museen der Stadt Nabburg.
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