Nabburg
09.10.2018 - 10:02 Uhr

Neue Idee für Volkstrauertag

Nabburg hat zwei Kriegerdenkmäler. Seit Jahren schwelt ein Streit, an welchem Platz die Gedenkfeier würdiger abgehalten werden kann. Nun liegt im Stadtrat der dritte Antrag der Soldaten- und Kriegerkameradschaft vor.

Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Nabburg hat in Eigenleistung den Bereich um das Kriegerdenkmal am Stadtfriedhof gepflastert. Trotzdem will der Verein, dass das Mahnmal auf den Spitalhof umzieht und dort künftig die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag stattfinden. Bild: Portner
Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Nabburg hat in Eigenleistung den Bereich um das Kriegerdenkmal am Stadtfriedhof gepflastert. Trotzdem will der Verein, dass das Mahnmal auf den Spitalhof umzieht und dort künftig die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag stattfinden.

Nabburg hat zwei Kriegerdenkmäler. Seit Jahren schwelt ein Streit, an welchem Platz die Gedenkfeier würdiger abgehalten werden kann. Nun liegt im Stadtrat der dritte Antrag der Soldaten- und Kriegerkameradschaft vor. Diesmal geht es um einen Umzug des Kriegerdenkmals. Der Verein sieht dies anders. Viele Bürger würden gar nicht wissen, wo das Nabburger Kriegerdenkmal sei. Auch finde das Kunstwerk in der dunklen Ecke der Nikolauskirche nur wenig Beachtung. "Unser Bestreben ist es schon sehr lange Zeit, ein Denkmal für die Gefallenen und Vermissten aus unserer Stadt, an einem öffentliche Platz inmitten der Gesellschaft zu installieren", heißt es im Antrag. Im Spitalhof würden auch Unbeteiligte an die furchtbaren Geschehnisse der Weltkriege erinnert, womit das Kriegerdenkmal dann auch den Zweck, für den es geschaffen ist, erfülle. Auch der lange, unnötige Trauermarsch bei Nacht durch die Stadt würde sich erübrigen. Denn durch den kurzen Weg vom Gottesdienst in den Spitalhof könnten alle Kirchenbesucher an der Gedenkfeier teilnehmen. Doch gerade den Schweigemarsch über eineinhalb Kilometer ab Venedig zur Nikolauskirche, empfinden viele Stadträte als sehr stimmungsvoll, wie den Wortmeldungen bei der Diskussion zu entnehmen war. Beim Antrag lag eine Skizze für die Verlegung in den Spitalhof bei. Evi Thanheiser (SPD) bezeichnete diesen Standort am Holzschuppen als "nicht günstig und nicht würdig". Dritte Bürgermeisterin Heidi Eckl (ÖDP) sah den Spitalhof als "viel zu klein für alle Vereine". Man sollte den Platz vor der Nikolauskirche beibehalten. Thanheiser betonte, dass sich der Stadtrat, entgegen der Vorwürfe, keinem Gespräch verschließe und regte einen Runden Tisch mit dem Kriegerverein und Vertretern der Fraktionen an. Diesen Vorschlag fand auch Hans-Georg Dobler (CSU) gut. 2018 finde die Gedenkfeier wie geplant in der Nikolauskirche statt, wo es schon etwas eng werden könne. "Wir werden eine bessere Lösung finden und die Vor- und Nachteile abwägen", so Dobler. Auch Irene Ehemann (ABU) und Helmut Ertl (fraktionslos) sprachen sich für den Runden Tisch aus. Ertl gab allerdings noch zu bedenken: "Ein Fackelmarsch bewegt in den Köpfen der Menschen mehr als ein Stein."

Der Antrag der Soldaten- und Kriegerkameradschaft auf Verlegung wurde zurückgestellt. Wie Armin Schärtl betonte, werde man sich nach dem Volkstrauertag 2018 zusammensetzen. Das wird auch im Sinne des Vereins sein, denn zum Ende des Schreibens hieß es: "Wir regen an, gemeinsam an der Lösung des Problems zu arbeiten und eine Ortsbegehung zu machen. Uns allen wäre gedient, wenn dies vor der Entscheidung im Stadtrat liegen würde, schon um alle Aspekte in Erwägung zu ziehen."

 
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