Die Wege eines Menschen können vielfältig sein: kurz, weitreichend, zielführend oder nicht, steinig, gar abenteuerlich, intuitiv, selbst erfahrungsreich. Thomas Kern hat schon einige davon beschritten. Jetzt kehrte er in seine Heimat Oberpfalz zurück: als neuer pastoraler Mitarbeiter der Nabburger Pfarrei St. Johannes, die ihn bei einem Gottesdienst herzlich begrüßte. „Wer mir nachfolgen will, der muss bereit sein, Gewohntes zurückzulassen, sein Kreuz auf sich zu nehmen“, zitierte Pfarrer Hannes Lorenz in seiner Predigt die Glaubensbotschaft Jesu. „Umso bewundernswerter ist es, einen Neuanfang zu wagen.“
Eben jenen Mut bewies Thomas Kern in seinem Leben bereits mehrmals, wie er der versammelten Gemeinde in einer kurzen Vorstellung selbst erläuterte. Aus Etzenricht bei Weiden stammend, begann er seine Vita zunächst mit Schul- und Berufsausbildung, dazwischen Wehrdienst, gefolgt vom Hochschulstudium zum Elektrotechniker. Seine „erste berufliche Karriere“ startete der Diplom-Ingenieur im Qualitätsmanagement eines Automobilzulieferers. Den dabei aufkommenden persönlichen Zweifeln, ob dieser Job für ihn wirklich die Erfüllung sei, ging er auf der Pilgerroute Richtung Santiago de Compostela nach – und entschloss sich dann, einen ganz konträren Weg zum Studium der Religionspädagogik einzuschlagen.
Zuletzt im Fichtelgebirge
Nach erfolgreichem Abschluss und einem Praktikum in Erbendorf unterstützte er zuletzt als Gemeindereferent die Pfarreiengemeinschaft Marktleuthen/Röslau-Kirchenlamitz-Weißenstadt im Fichtelgebirge. Der Unterschied zwischen seiner bisherigen Tätigkeit in der Diaspora ließ sich konkret schon an der Zahl der Ministranten ablesen, die sprunghaft von dort 15 auf knapp 70 in seiner neuen Wirkungsstätte anstieg. Sie werden künftig neben der Betreuung anderer kirchlicher Gruppen bis hin zum Schulunterricht ein kleiner Teil seines umfangreicheren Aufgabenportfolios werden.
„Ich freue mich auf die Kontakte mit vielen aktiven Menschen hier, dass ich sie unterstützen kann und wir uns gegenseitig auf unserem gemeinsamen Glaubensweg begleiten und (be-)stärken“, schloss er, ergänzt durch den Wunsch des Stadtpfarrers: „Möge in diesem Sinne Nabburg nicht ein allzu schweres Kreuz werden, das der Herr dir auferlegt hat, sondern eines, das du gut tragen kannst.“
"Ich bin bereit"
Dem bevorstehenden Neuanfang ging natürlich auch ein wehmütiger Abschied in Thomas Kerns bisheriger Gemeinde voraus. Dies kam beim anschließenden Empfang im Jugendwerk in den Reden des Pfarrgemeinderatssprechers Ingo Schlötzer als auch von Matthias Beck, Bürgermeister von Bad Weißenstadt am See, ein weiteres Mal besonders emotional zum Ausdruck. Sie waren, wie auch seine Eltern und weitere Familienmitglieder, an der Spitze einer großen Delegation aus Mitgliedern seiner „alten Wirkungsstätte“ zur „Amtseinführung“ angereist und ließen viele erinnerungswürdige Momente mit ihrem beliebten und menschlich allseits geschätzten bisherigen Gemeindereferenten nochmals Revue passieren. Bereits jetzt steht fest, dass der Kontakt Dank Thomas Kerns Faible zu intensiver Mediennutzung sicher nicht abreißen wird. Damit sei es ihm auch immer gelungen, die Leute auf seinem persönlichen „Pilgerweg des Glaubens“ mitzunehmen.
Als langjähriger Altötting-Wallfahrer lernte er so auch Pfarrer Hannes Lorenz kennen. Dieser überreichte ihm mit Pfarrgemeinderatssprecherin Tanja Raab zur Erleichterung des Einstiegs ein „Gut-geh-Körbchen“ mit genussvollen Produkten rund um den „Dom zu Nabburg“, der neuen kirchlichen Heimat von Thomas Kern, der sich nicht nur dafür herzlich bedankte und sichtlich gerührt, mit großer Freude bekundete: „Lasst es beginnen, ich bin bereit.“
Zur Person: Thomas Kern
- 51 Jahre alt, aufgewachsen in Etzenricht, vom dortigen Wohnsitz seiner Eltern wird er nach Nabburg pendeln.
- Berufsausbildung zum Kommunikationselektroniker, Studium der Elektrotechnik mit Abschluss als Diplom.-Ingenieur, zehn Jahre Tätigkeit im Qualitätsmanagement
- Hobbys: Wandern "in Gottes schöner Natur", leidenschaftlicher Fußballer, Fan des FC Etzenricht und des FC Bayern, Pilgerreisen und Wallfahrten
- Seine Aufgaben als pastoraler Mitarbeiter: Ministrantenarbeit, Kommunion- und Firmvorbereitung, Krankenbesuchsdienst, Seniorenpastoral, Ansprechpartner für Landjugend und Kolpingfamilie, Religionspädagoge mit acht Stunden Schulunterricht an der Grund- und Mittelschule Nabburg
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