Nabburg
27.01.2019 - 19:39 Uhr

Ostbayerisches Jugendgardetreffen: Showtime mit Glitzer und Gloria

Kesse Schulmädchen, flotte Piraten und gelenkige Tanzmariechen produzieren Höhepunkte am laufenden Band. Beim ostbayerischen Jugendgardetreffen entpuppt sich die Nordgauhalle als Plattform für jede Menge Talente.

Die Jugendgarde der Narhalla Weiden schwenkte die Fahnen für Großbritannien. Ob sie damit den Brexit stoppt? Bild: Freya Stöckl
Die Jugendgarde der Narhalla Weiden schwenkte die Fahnen für Großbritannien. Ob sie damit den Brexit stoppt?

„So voll war die Halle noch nie, selbst die Empore ist gefüllt“, schwärmt Nabburgs Bürgermeister Armin Schärtl. Zu verdanken hat die Stadt das dem ostbayerischen Jugendgardetreffen, bei dem sich am Sonntag 27 Faschingsgesellschaften ein Stelldichein gaben, „so viele wie noch nie“. Die Präsidentin der gastgebenden Nabburger Faschingsgesellschaft, Gerlinde Graja, hat aber auch ein Kompliment fürs Publikum parat: „Ohne euch würden die auch nicht gut aussehen“, meint sie mit Blick auf die Hoheiten und ihr Gefolge. Dann richten sich alle Augen auf die Welt aus Tüll, Samt und Brokat, die in einem bunten Reigen die Bühne erobert.

Lederhose und Tütü

Begeisterte Pfiffe begleiten den ersten Spagat, den die Gardetänzer der Nabburger Faschingsgesellschaft dann zum Auftakt mit einem jungen Mann in ihrer Mitte hinlegen. Der Präsident des Landesverbands Ostbayern, Arthur Troidl, sorgt dafür, dass jeder mitbekommt, welcher Gruppe die Meisterleistungen zu verdanken sind, unterstützt wird er dabei von seinem Stellvertreter, dem niederbayerischen Regionalpräsident Robert Schweiger. Die Faschingsgesellschaft „Lindania“ aus Schwandorf zeigt, dass ihr Herz fürs Bayerische schlägt und kommt mit einer Jugend in Lederhosen. „D’Rummlfelser“ aus Fischbach lassen schwarze Umhänge fallen und wirbeln im Ballettröckchen zu „Flashdance“ über die Bühne.

Nabburg27.01.2019

Mit den größten Applaus gibt es für eine Gruppe, die den „Highway to Hell“ wegen einer Panne ganz ohne Musik beschreiten muss. Doch die Faschingsgesellschaft Hohenfelser Land lässt sich davon bei ihrer rockigen Nummer nicht unterkriegen und startet noch einmal durch, diesmal mit Rockmusik. Beim doppelten Mariechen mit Antonia und Emilia vom Faschingsverein Botzersreuth sitzt alles, vom Lippenstift bis hin zum Lächeln, und mit einem Sirtaki zum Start kann sowieso nichts schiefgehen.

Abgesang oder Homage? Diese Frage stellt sich bei der Darbietung der Narhalla Weiden: Ihr Showtanz ist „Great Britain“ gewidmet, die britische Fahne darf da nicht fehlen. Doch den Brexit werden die kleinen Tänzerinnen wohl auch mit ihrer farbenprächtigen Darbietung nicht stoppen können. Solche Gedanken sind schnell vergessen, wenn die Gaudianer von Ruhstorf in perfekter Formation die Beine schwingen oder die Stullner Jugendgarde den „Fluch der Karibik“ beschwört und das Publikum bezaubert. Ob eher traditionell in blau-weißen Kostümen wie beim Musikzug Hirschau oder peppig wie bei den „Schulmädchen“ der Faschingsabteilung Sari-Wari aus Sarching – ein Hingucker ist so gut wie jeder Garde- oder Showtanz. Man meint förmlich, den frischen Wind zu spüren, den die AWO-Tanzgruppe aus Oberviechtach mit ihren weißen Kapitänsmützen auf die Bühne bringt.

Klar, dass diese tänzerischen Ausflüge nicht an der Landesgrenze haltmachen. Mit „Viva Espania“ entführen die beiden Tanzmariechen der Narhalla Haselmühl-Amberg-Kümmersbruck in den sonnigen Süden.

Auch mit Bandage

Den Zuschauern bleibt kaum eine Verschnaufpause, um die Höhepunkte im Minutentakt zu verdauen, die den jungen Akteuren einiges abverlangen. Davon zeugen nicht wenige blaue Flecken und Bandagen, die nicht zur Verkleidung gehören.

 
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