Die am 11. Januar 2020 gestartete Initiative "Kein Handelszentrum im Krankenhauspark" (siehe Bericht vom 16. Januar) läuft als Online-Petition noch sechs Wochen. Bis 14. März werden auf einer Internetplattform Unterschriften gegen das von der Ratisbona GmbH geplante Projekt gesammelt. Auch falls - wie angekündigt - in dieser Woche die Rodung startet, bedeutet dies kein Ende der Petition.
Teiche und Tierarten
"Es geht nicht nur um die Bäume, sondern auch um die Teiche und den Magerrasen. Und um geschützte Tierarten, welche im Genehmigungsprozess offenbar nicht berücksichtigt wurden", erklärt Initiator Harald Meier aus Niedermurach auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Am Donnerstagvormittag hatten sich 306 Unterstützende im Petitions-Formular eingetragen, davon 141 aus Nabburg. "Wir haben derzeit 67 Prozent des Quorums erreicht", erklärt Meier. Wie auf der Plattform nachzulesen ist, orientiert sich das Quorum an der Einwohnerzahl.
Für jede Petition wird angegeben, wie viele Unterschriften aus der Region (in Nabburg: 210) benötigt werden, damit "Open-Petition" von dem zuständigen Entscheidungsträger eine Stellungnahme einfordert. In der Regel werde auch eine öffentliche Anhörung erreicht.
Doch beim "Einkaufszentrum für das Naabtal" drängt die Zeit. Meier hat deshalb den Petitionstext am 22. Januar um einen Aufruf ergänzt: Betroffene Bürger könnten eine einstweilige Verfügung beim Verwaltungsgericht Regensburg beantragen. "Das Ergebnis wäre ein Baustopp", hofft der Initiator, der dies mittlerweile als einziges Mittel sieht, die Fällung aller Bäume doch noch zu verhindern. Bei der Einreichung des Schriftstücks am Gericht könnte er behilflich sein und triftige Gründe beisteuern.
"Erst ins Laufen gebracht"
Dass die Streuobstwiese verschwindet und die drei Teiche zugeschüttet werden sollen, kritisierte auch Blanka Matter in ihrem Leserbrief (Ausgabe 11. Januar). Denn mit dem Spatenstich für das Einkaufszentrum werde "das größte Naturbiotop im Stadtgebiet vernichtet." Nun wandete sich Blanka Matter erneut an die Redaktion: In der Stellungnahme von Bürgermeister Armin Schärtl (Ausgabe vom 18./19. Januar) zur Online-Petition habe sie mit Erstaunen gelesen, dass sich die Stadt Nabburg bereits vor dem 11. Januar um die Entnahme von Edelreisern im Krankenhauspark gekümmert hätte. "Dies ist eine wissentliche Falschbehauptung, die ich so nicht stehen lassen kann und will, " sagt sie. Denn erst sie habe am 7. Januar die Sicherung der alten Sorten per Telefonat mit dem Kreisgartenamt Schwandorf "ins Laufen gebracht", was auch ein Schriftwechsel belege. Und Matter ergänzt: "Im übrigen interessiert mich als Nabburgerin eine Ausgleichsfläche in Willhof oder bei Lissenthan herzlich wenig, wenn dafür in der Stadt eine große Grünfläche vernichtet wird."
Mittlerweile hat der Nabburger Bauhof unter der fachlichen Anleitung von Kreisfachberater Wolfgang Grosser (Landratsamt) etliche Edelreiser von älteren Obstbäumen für die Frühjahrsveredelung entnommen (Bericht vom 25./26. Januar). Am Dienstag, 28. Januar, starteten dann auch schon die ersten Vorarbeiten für die Rodung, welche die Ratisbona GmbH in Auftrag gegeben hat.
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