Am Dienstagabend gab es in Nabburg keine heiße Sommernacht wie in Sevilla oder Verona – das perfekte Wetter also, um in der Einzelsporthalle ein Konzert des Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasiums zu genießen. Schulleiter Christian Schwab zeigte sich dementsprechend erfreut darüber, die Gäste in diesem Jahr nicht im „Saunabereich der Schule“ begrüßen zu müssen. Bei Titeln wie „Cover Me In Sunshine“, dargeboten vom Unterstufenchor, wurde dem Publikum ohnehin sommerlich warm ums Herz. Von Oper bis Musical, von Bach bis Bizet, von Cembalo bis Klarinette präsentierte die Musikfamilie ein vielseitiges Programm.
Das Klarinettenensemble unter Leitung von Michaela Lippert eröffnete das Konzert mit dem Thema aus der Fernsehserie „Peter Gunn“ und Highlights aus „Mary Poppins“, die für die Klarinetten so mitreißend und humorvoll arrangiert waren, dass der ein oder andere Zuhörer mitsummte. Der Unterstufenchor verwandelte sich nach dem Sonnenschein-Popsong von Pink in eine Bande kleiner Piraten und sang „The Wellerman“, souverän begleitet von Streichern, Klavier und Schlagzeug.
Harfenkonzert und Nachtmusik
Mit Cembalo und Harfe waren auf der Bühne ganz besondere Instrumente vertreten. Das Kammerorchester führte unter dem Dirigat von Stefanie Schreyer ein Konzert für Solo-Harfe und Streichorchester von Georg Christoph Wagenseil auf, in dem Harfenistin Elisabeth Westermeier glänzte.
Vor der Pause läutete der Lehrerchor mit „Nun ruhen alle Wälder“ von Johann Sebastian Bach die Abendstimmung ein. In einer humorvollen Wendung kam Stefan Schindler am Cembalo noch einmal zum Einsatz, während die Lehrerinnen lautmalerisch die „Kleine Nachtmusik“ anstimmten und die Lehrer dem in einem kreativen Mash-up („Die Nacht – Pasticcio“) mit dem Schlaflied der „Der Mond ist aufgegangen“ begegneten.
Vielstimmige Harmonien
Die letzten Stücke des Konzertabends entführten das Publikum noch einmal ins Unbekannte: Der Gemischte Chor schraubte sich in „Into the Unknown” aus dem Disney-Animationsfilm Frozen II in sphärischen Klängen bis zum hohen "C"‘ – übertroffen wurde das nur noch von einem zehnminütigen Medley mit Stücken aus „Hamilton“, dem weltweit gefeierten Musical von Lin-Manuel Miranda über den amerikanischen Gründervater Alexander Hamilton. Die ausgewählten Lieder schöpften mit vielstimmigen Harmonien und spritzigen, solistischen Rap-Parts das volle Potenzial des Chores und der talentierten Solistinnen und Solisten aus.
Das Symphonieorchester krönte das Sommerkonzert mit roten Rosen im Haar und einer Suite aus „Carmen“. Die Orchestermitglieder hatten sichtlich Spaß daran, das Publikum nach jedem Klatschen mit noch einem weiteren Teil und einer weiteren bekannten Melodie zu überraschen. So klang der Abend schunkelnd aus.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.