Der Storch kreiste am Samstagvormittag über dem Gebäude in der Otto-Hahn-Straße, als wollte er mitfeiern. „Heute ist ein besonderer Tag für unsere Stadt“, betonte Bürgermeister Frank Zeitler bei der Begrüßung der Gäste. Für ihn ist die Kinderbetreuung nicht nur Pflichtaufgabe der Kommunen, sondern bedeute auch Verantwortung für die kommenden Generationen. In der Kindheit werde der Grundstein für das ganze Leben gelegt, so der Bürgermeister.
Ihm sei es ein Anliegen, „dass die Wurzeln der Kinder tief in den Boden der Gemeinschaft wachsen“. Das neue Kinderhaus wolle nicht nur Bildung und Betreuung bieten, sondern auch Geborgenheit, Vertrauen und Werte vermitteln. Zeitler äußerte den Wunsch: „Möge der Kindergarten ein Ort sein, an dem die Kinder nicht nur lernen, sondern auch Liebe erfahren, Freundschaften knüpfen und ihre Persönlichkeit entfalten können."
Platz für acht Gruppen
Das „Storchennest“ ist für 161 Kindergarten- und Krippenkinder in acht Gruppen ausgelegt. Aktuell besuchen 129 Mädchen und Buben im Vorschulalter die Einrichtung. Drei Krippengruppen mit je zwölf Kindern sind im Erdgeschoss untergebracht, fünf Kindergartengruppen mit jeweils maximal 25 Kindern im Obergeschoss. Träger ist der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes, der am Standort 29 Mitarbeiterinnen beschäftigt. Das Personal setzt sich aus pädagogischen Fach- und Ergänzungskräften, Kinderpflegerinnen, Praktikanten und Mittagskräften zusammen.
Das in Holzständerkonstruktion mit Pfettendach errichtete Gebäude ist ein "KFW-Effizienzhaus 40" mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und Fußbodenheizung. Zeitler spricht von einer Rekordzeit, in der das von der Hrycyk Architekten GmbH (München) geplante Gebäude unter der Bauleitung von Architekt Konrad Kraus (Nabburg) „trotz Ukrainekrise und Materialengpass“ erstellt worden sei. Nach dem Stadtratsbeschluss vom 4. August 2020 dauerte es zwei Jahre bis zum Spatenstich. Im Oktober 2022 erfolgte das Richtfest und ein Jahr später die Inbetriebnahme. Zeitler kündigte für den 16. Juni für die Bevölkerung einen Tag der offenen Tür an.
Stiftung unterstützt weiter
Die Kinder hatten am Samstag „frei“. Sie schickten per Tonträger einen musikalischen Gruß mit einem Lied vom Regenbogen. Stadtpfarrer Hannes Lorenz und Diakon Jürgen Weich segneten die neuen Räume und das Kreuz. Krippenleiterin Linda Feldbauer und stellvertretende Kindergartenleiterin Anna-Maria Eimer stimmten das „Vater unser“ an. Stiftungsgründerin Brigitte Laqua überreichte Bürgermeister Frank Zeitler eine Zinnplastik „Maria mit Kind“ und versprach, die drei Nabburger Kindergärten auch in Zukunft zu unterstützen. Im Jahr 2022 schüttete ihre Stiftung 6500 Euro aus.
Jetzt warten die Kinder und ihre Betreuerinnen nur noch auf die Fertigstellung der Außenanlagen. An der Einweihungsfeier nahmen zahlreiche Stadträte sowie Vertreter der Verwaltung, das Elternbeirats und des Planungsbüros teil. Auch die Diendorfer Nachbarn waren eingeladen. Sie alle konnten sich bei einem Rundgang ein Bild machen von der großzügigen Gestaltung der Betreuungseinrichtung.
Kinderhaus "Storchennest"
- Name: Der Vorschlag "Storchennest" kam aus dem Stadtrat.
- Bauzeit: 18 Monate
- Kosten: 9,3 Millionen Euro
- Eigenanteil der Stadt: 5,2 Millionen
- Nutzfläche: 1838 Quadratmeter für 161 Kinder in acht Gruppen
- Außenanlagen: Fertigstellung in den nächsten Wochen















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