Nabburg
22.03.2023 - 11:07 Uhr

Viel Spaß bei Auftritt von Hubert Treml

Humor macht das Leben leichter – vom Anfang bis ans Ende unseres irdischen Daseins. Und um ein anti-depressives Abschiednehmen von dieser Welt ging es auch beim Konzert von Hubert Treml in Nabburg.

Während Hubert Treml (rechts) Songs aus dem "Leben" vortrug, knüpfte Christoph Seidl (im Hintergrund) die Interpretationen des Liedermachers mit Überleitungen aneinander. Bild: aub
Während Hubert Treml (rechts) Songs aus dem "Leben" vortrug, knüpfte Christoph Seidl (im Hintergrund) die Interpretationen des Liedermachers mit Überleitungen aneinander.

Wann und wo unser Leben endet, weiß niemand. Umso wichtiger wäre es, sollte dieser Moment nicht ad hoc eintreten, für eine mögliche, längerfristige Hilfsbedürftigkeit Vorsorge zu treffen - bestenfalls als Mitglied im Krankenpflegeverein. Parallel zu dessen aktiver Arbeit, betreut von Pfarrer Hannes Lorenz, entstand seitens der Vorstandschaft um Ernestine Gietl die Idee, dieses Thema auch einmal einem größeren Publikum und auf alternative Art und Weise, quasi "niad doudernst", ans Herz zu legen: so erlebten überaus viele Besucher im Nabburger Jugendwerk ein inhaltlich wie musikalisch berührendes Konzert von Hubert Treml, Franz Schuier und Christoph Seidl.

"No koana konnt mit sei´m Doud, so karteln, wia da Brandner Kasper kartelt houd!". Kaum eine Liedzeile hätte besser charakterisiert, wie genial es dem Trio im Laufe des Abends gelang, typische Züge der letzten Lebensphase mit humorvollen "Geschichten" auf den Punkt zu bringen. "Denn", so Christoph Seidl in einem seiner Überleitungen, "Lachen ist in allen Situationen hilfreich, für die Betroffenen, aber auch jene, die sich um sie kümmern." Ihre Aufgabe sei es, da zu sein, "Augen-Blicke" aufzufangen, Rituale zu begleiten oder Erzählungen aus der Erinnerung zu lauschen. In jedem Fall: "Wir pflegen Menschlichkeit!", konnte er für seine teils amüsanten, teils nachdenklichen, doch stets aus eigenem, reichen Erfahrungs- und Wissensschatz geschöpften Wortbeiträge resümieren.

Mit seinen einzigartig mundartlich-hintersinnigen Texten verlieh Hubert Treml dazu genau jenen, allseits bekannten "Nachbarn" und "Alltags-Typen" musikalisch die "wesentlichen" Charakterzüge: dem von Elisabeth umschwärmten "Elvis" aus Untergrammersdorf ebenso wie dem Binner Michel, besser bekannt als "Mike" oder einem Unterhemd-"Marlon Brando" vom Hammerweg.

Retrospektiv schildern sie ihr "buntes, wildes Möchtegern-Leben", verlieren ihr Herz an das "Annamirl am Stodldierl" oder trauern der verpassten Chancen nach, das "Moidl aus Pentling" im Bus endlich anzusprechen - an jenem Tag, als der Mut groß genug war, blieb ihr Platz leer - für immer. Auch die alternde Liebe stellt Fragen: "Wirst du mich brauchen, mir was zum Essen kaufen, wenn ich 64 bin?" Vielleicht bei "Tante-Emma", deren Herz so viele kleine Kostbarkeiten bereithält, wie ihr Laden.

So sind es schlussendlich Menschen, die einander wie Engel scheinen und so handeln: "Dass ich wem wichtig bin, ist für mich die beste Medizin." Als Begleiter sollten wir, so der Rat des Trios als Resumee ihres geistreich-unterhaltsamen Konzerts, auf immer und ewig unseren Humor behalten.

 
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