Ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest wünschen sich viele, um nach der Hektik eines ganzen "Corona-Jahres" einfach nur ausspannen zu können. Doch Weihnachten ist mehr als bloß Ruhe. Das Fest hätten die Gläubigen gerne in einer größeren Gemeinschaft gefeiert. Doch wegen der Corona-Pandemie mussten sie in den Kirchenbänken auf Abstand gehen. Die Pfarreien machten das Beste aus der Situation.
Da weihnachtliche Geheimnis aus den Texten der Heiligen Schrift stellte Pfarrer Hannes Lorenz in Nabburg an den Beginn seiner Predigt. Doch genüge es nicht, wenn wir uns nur daran erinnerten, was damals in Betlehem geschehen sei. Es gelte, dem Gottessohn auch die "Krippe des eigenen Herzens" zu bereiten.
Dieser Jesus wiederum habe keine Scheu vor der harten Krippe der Menschen. Er lege sich gerne in das Stroh der unvollkommenen Herzen mit all den Schwächen und Fehlern. Doch auch die Menschen müssten im Namen Jesu Liebe, Friede und Leben weiter schenken an andere, die schon lange darauf warten." So könne man dazu beitragen, das die Welt heller werde.
Im Kerzenschein
Die Kindermette und die Seniorenmette als 3G-Gottesdienst waren "ausgebucht". In der Christmette unter 2G-Vorgaben sorgten Ordner für die gebotene Distanz zwischen den einzelnen Hausständen. Für eine besonders festliche Note am Heiligen Abend sorgte der Kirchenchorunter Leitung von Chorregent Jonathan Brell. Mit „Stille Nacht endete der feierliche Gottesdienst im Kerzenschein. In Anschluss ließ die Jugendblaskapelle auf dem Kirchplatz das traditionellen "Christkindl anblasen" wieder aufleben.
Für Besucher der weihnachtlichen Gottesdienste in Schwarzenfeld waren die teils unterschiedlichen Handhabungen in den Pfarreien für die Teilnahme an den Messen im Vorfeld nicht leicht zu verstehen. Dennoch haben am Heiligen Abend überaus viele Gläubige das vielseitige liturgische Angebot in Schwarzenfeld sowohl in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, als auch auf dem Miesberg in der Klosterkirche, gerne angenommen. Allein mit fünf Gottesdiensten am 24. Dezember in beiden Kirchen, war am Vortag des Weihnachtsfeiertages in Bezug auf Uhrzeit und Gestaltung ein breiter Rahmen geboten. Schwierig die Umsetzung für die Kirchenchöre mit erschwerten Auflagen durch die Diözese. So konnte der Bergchor St. Barbara bereits im zweiten Jahr in Folge die beliebte Pastoralmesse um Mitternacht aufgrund des begrenzten Platzangebotes auf der Empore nicht zu Gehör bringen. Durch eine Schola, bestehend aus Ordensleuten vom Kloster, wurde der musikalische Teil der Messen gestaltet, während durch die Kinderstimmen von „Piccolo“ und der Jugendgruppe „ConTakt“, sowie mit dem Kirchenchor und Michael Koch als musikalischem Organisator, in der Pfarrkirche Gottesdienst musikalisch gefeiert wurde.
Kirchenbesucher in Aktion
Not macht erfinderisch: Nachdem die Coronamaßnahmen eine Krippenspielprobe in der evangelischen Gemeinde verhindert hatten, wurde nach Möglichkeiten gesucht, waren Ideen gefragt: Fünf Kinder schickten Filme von sich mit aufgenommenen Musikstücken. Die Gemeinde stimmte danach die Lieder an. Werner Gentzwein und Edeltraud Ziegler spielten ein Paar auf der Suche nach dem verschwundenen Jesuskind für die Krippe und erzählten dabei die Weihnachtsgeschichte. Doris Schwarz leitete mehrere kleine Aktionen für die Gottesdienstbesucher an. Alle waren zum Mitmachen eingeladen und rechneten beispielsweise mit dem Handy aus, wie lange die Menschen auf Jesus warten mussten. Am Ende des Gottesdienstes konnte jede Familie ein Selfie von sich aus dem Gottesdienst mit einem Weihnachtsgruß versenden.
Mit einer feierlichen Christmette beging die Filialgemeinde Trisching die diesjährige Weihnachtsfeier schon am späten Nachmittag. Im Vorfeld mussten sich die Besucher telefonisch anmelden. Am Eingang wurden die Plätze zugewiesen, die komplett belegt wurden. Unangemeldete Besucher hatten keinen Zutritt. Auf das Krippenspiel hatte man verzichtet, doch Organist Andreas Altmann und Erwin Luber auf der Posaune stimmten festliche Klänge an.
Der „Heilig Abend“ konnte in der Unterauerbacher Pfarrkirche St. Nikolaus gebührend in einer situationsbedingt vollgefüllten Kirche gefeiert werden. Bei dem Hirtenspiel der Kinder und Jugendlichen war die Herbergssuche eingebettet in ein zeitgemäßes Gespräch der beiden Jugendlichen Johanna Lehner und Emma Oberndorfer, die zum Geburtstag von Jesus gratulierten. Den Auftakt bildete „Es wird scho glei dumpa, es wird scho glei Nacht“ des Klarinetten-Duos die mit musikalischen Einwürfe das Hirtenspiel begleiteten. In seiner Weihnachtsansprache betonte Pater Binu, dass sich die frohe Botschaft nicht im Kopf, sondern im Herzen abspiele und "es liegt an jedem selbst, den Platz im Herzen zu bereiten".
„Am ersten Advent beginnt meine spannende Reise“, verkündet der kleine König nach dem Eingangslied zur von Pfarrer Heinrich Rosner zelebrierten Kinderchristmette in der St.- Barbara-Kirche Stulln, stets ein Höhepunkt an den Weihnachtsfeiertagen. Er entdeckte im Traum einen strahlenden Stern und dieser begleitete ihn durch die vier Adventssonntage. Über Bethlehem bleibt der Stern stehen. Der König der Könige muss geboren sein. Theresia Eules leitete als Lektorin das Weihnachtsevangelium ein, gestaltet als Pantomime und Klanggeschichte. Anrührend setzten die kleine Schauspieler die Herbergssuche in Szene.
Orgel und Solisten
Statt festlicher Gottesdienste in überfüllten Kirchen mit Gemeindegesang, imposanten Choreinsätzen und weihnachtlicher Musik waren in Pfreimd die kirchlichen Feiern geprägt von begrenztem Platzangebot, Abstandsregeln und Maskenpflicht. Alle Gottesdienste wurden im Rahmen der gesetzlichen Auflagen durch Orgel und Solisten feierlich gestaltet. Der Kinderwortgottesdienst an Heiligabend wurde vom Kinderchor der Musikschule mitgestaltet. Die Pfarrjugend brachte sich in der Kinder- und Jugendchristmette ein. Für die Heimbewohner im Altenheim Sankt-Johannis-Stift fand ein gemeinsames Kaffeetrinken mit anschließender Christmette statt. Auf das weihnachtliche Konzert der Stadtkapelle sowie auf den traditionellen Besuch des Bürgermeisters musste verzichten werden.
Großes Programm stand für die Priester in der Pfarreiengemeinschaft Wernberg-Köblitz am Heilig Abend an. Um allen Pfarrangehörigen die Teilnahme an den Christmetten zu ermöglichen, wurden zwei Kinderchristmetten und sechs Christmetten in den Kirchen in Unterköblitz, Wernberg, Glaubendorf und Neunaigen angeboten, welche alle sehr gut besucht waren. Die Platzkarten waren schnell vergriffen. In den Kinderchristmetten wurde diesmal in einem Video die Weihnachtsgeschichte gezeigt. Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Schlögl freute sich, dass die angebotenen Friedenslichter gerne mit nach Hause genommen wurden.
In der Christmette um 22 Uhr in der Kirche St. Josef bezeichnete Ruhestandsgeistlicher Norbert Demleitner Liebe und Frieden als wichtigste Botschaften, die zu einem guten Miteinander auf der ganzen Welt führen, wenn sie von allen Beteiligten angenommen würden. Organist Willibald Butz und die Solistin Elisabeth Klinger gestalteten musikalisch diese Christmette. Trotz der Maskenpflicht, auch während des Gesangs, beteiligten sich die Kirchenbesucher am Gemeindegesang stimmkräftig.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.