„Wer hat an der Uhr gedreht?“ … blieb auch beim Pfarrfasching in Frage gestellt, denn bei dieser „Zeitreise“ liefen die Zeiger quasi schon vor Begeisterung automatisch rückwärts. Noch dazu hatte „Paulchen Panther“ als Pate des Slogans stattdessen alle Hände voll zu tun, Hannes Lorenz bei der Moderation des vielseitigen Programms zu assistieren.
Das „rosarote Maskottchen“ war zuvor ebenso der Zeitmaschine entstiegen, wie eine Frau der Steinzeit, eine Römerin, eine mittelalterliche Magd oder Kaiserin Sissi – alle verständlicherweise zunächst leicht desorientiert. Ausgewählte Gäste aus dem Saal konnte das Gerät gar in die Zukunft schicken oder einer Verjüngungskur unterziehen: Heraus kamen eine futuristische „Außerirdische“ jenes Planeten, der gerade 600 Jahre Bauernproteste feiert, und, O Wunder!, das „Stullner“ Kinderprinzenpaar Rosa I. und Simon II. Beide legten nach kurzer Ansprache einen zauberhaften Eröffnungstanz aufs Parkett, das auch danach Dank des musikalischen Könnens von Franz Maunz den ganzen Abend über heiß begehrt war.
Kaum hatten die Ministranten gruppenweise die menschlichen Entwicklungsstadien vom Baby bis zum Greis tänzerisch dargestellt und danach das Publikum zum gemeinsamen Line-Dance animiert, ging es auf gleicher Fläche um den künftigen „Fort-Schritt“ Nabburgs: Zwei Gutachter der Firma „Dreiegg-Fischler“, Nachfolger des Büros „Vieregg-Rössler“, sollten die Chancen der erwogenen Tunnellösung durch Probe-Schürfen in Haindorf, unter der Pfarrkirche, dem Rathaus und beim Gasthaus Sauerer eruieren. Die Ergebnisse: „Ob eitz in Hoidorf die Bahn durchs Dorf geht oder der Tunnel, macht da nix mehr kaputt“.
Mit Kölner Erfahrung warnte das Duo vor einem später schiefen Turm der Pfarrkirche, wo doch für deren Renovierung seitens der Stadt bisher schon keine finanzielle Zusage kam. „Schau, da im Keller unterm Rathaus san scho viele Pläne archiviert und damit beerdigt word´n! Mit a´m Tunnel da d´runter, stürzert vielleicht die Verwaltung samt Haushalt ins Bodenlose!“ Weil eine Grabung unter dem Gasthof Sauerer die eh schon magere örtliche Gastrosituation riskiere, errechneten die „Spezialisten“ situationsbedingt mit einer Realisierung des Projekts nicht vor 2124.
Ganz andere Sorgen machte sich in Folge ihres Weiberball-Auftritts Schönheitskönigin „Erna“ Salvermoser. Nicht zuletzt der „Beerdigungsmarathon“, dazu ein zu leichtes Outfit auf dem zugigen Friedhof habe die Gesundheit des Pfarrers sichtlich und stimmlich hörbar angegriffen. „Aber er gibt nicht nach, ist unermüdlich in seinem Engagement“, lobte sie. Der Angesprochene revanchierte sich für das aufmunternde Ständchen mit der Aufnahme des „Originals“ in die Star-Galerie der Saaldekoration. Sie bildete auch den bunten Rahmen für einen ebensolchen Sonderauftritt der Jugendblaskapelle.
Ihrer „Party-Planet“-Einlage folgte nach einer Büttenrede des Kirchenpflegers und der Tanzeinlage des Frauenbundes schließlich als Höhepunkt das „Männerballett“. Mit Blumen dankten die Charmeure ihren weiblichen Unterstützerinnen Maria Six (Choreografie), Sabine Hayn (mehrere Kostüme und kreative Umsetzung) sowie Christa Schlagenhaufer (multifunktionaler Einsatz) stellvertretend für alle Helfer des Abends. „Doch war damit dann wirklich schon Schluss?“
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