Seit 18 Jahren fährt Dr. Annemarie Schraml in den Norden Tansanias, um dort im Nkoaranga-Krankenhaus Kinder zu behandeln. Auf Einladung des Frauenbundes (KDFB) Neunkirchen stellte Dr. Schraml das Projekt "Feuerkinder" nun im Pfarrheim Neunkirchen vor.
Ihr beeindruckendes Engagement führte dazu, dass die Waldsassener Ärztin 29 Mal nach Tansania flog, um dort lebensrettende Operationen durchzuführen. Schraml erinnerte sich an die Anfänge, wo sie es nicht übers Herz gebracht hatte, ein Kind mit O-Beinen zurückzulassen, dessen Mutter um Hilfe gebeten habe. Deshalb sei sie erneut hingeflogen.
Mit Bildern und eindrucksvollen Geschichten informierte Dr. Annemarie Schraml, über das Projekt. Seit dem Jahr 2000 fahren sie und Dr. Heinz Giering, ein Anästhesist aus Nürnberg, sowie ein jährlich wachsendes Team von Ärzten, Krankenschwestern, Physiotherapeuten, Orthopädietechnikern und Handwerkern in den Norden Tansanias. Alle notwendigen Materialien, von Medikamenten und Narkosemitteln über Gipsbinden bis hin zu Instrumenten, OP-Kleidung und Geschenken für die Patienten, wie selbst gestrickte Socken und Mützen, werden vorab nach Tansania transportiert. Finanziert wird das Projekt durch Spenden.
In all den Jahren war es möglich, vielen Operierten zu einer Ausbildung oder einem Studium zu verhelfen, so dass sie bereits als Ärzte und Orthopädiefachleute im Team mitarbeiten. Zur Freude von Schraml trage das Ziel zur Selbsthilfe erste Früchte. So werden schon in eigener Regie am dortigen Krankenhaus Operationen durchgeführt und bei Neugeborenen Klumpfüße behandelt. Die Medizinerin betont, dass im Team verschiedene Religionen in sehr angenehmer Atmosphäre zusammenarbeiten. Vor jeder Operation werde ein Gebet gesprochen. Zu den Zukunftsplänen gehört den Fluorgehalt im Trinkwasser zu verringern. KDFB-Vorsitzende Regina Völkl überreichte zum Dank für den Vortrag eine Spende.
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