Nairitz bei Speichersdorf
07.01.2019 - 15:16 Uhr

Stütze und Baumeister für Wehr

Paul Echtler und Christian Machalski sind die beiden neuen Brandschützer bei der Feuerwehr Nairitz/Kodlitz. Bis sie jedoch auf die Jahre kommen, die Helmut Krokauer inzwischen aktiven Dienst leistet, muss noch einige Zeit vergehen.

Helmut Krokauer (Dritter von links) ist seit 40 Jahren ein aktiver Feuerwehrmann. Sebastian Schwenk (Dritter von rechts) hat alle Stufen des Wissenstests erfolgreich durchlaufen. Beiden gratulierten Vorsitzender Harald Schwenk, Bürgermeister Manfred Porsch, Kommandant Markus Seitz und Kreisbrandmeister Karlheinz Sehnke (von links). Bild: hai
Helmut Krokauer (Dritter von links) ist seit 40 Jahren ein aktiver Feuerwehrmann. Sebastian Schwenk (Dritter von rechts) hat alle Stufen des Wissenstests erfolgreich durchlaufen. Beiden gratulierten Vorsitzender Harald Schwenk, Bürgermeister Manfred Porsch, Kommandant Markus Seitz und Kreisbrandmeister Karlheinz Sehnke (von links).

Kommandant Markus Seitz nutzte die Jahreshauptversammlung, um Helmut Krokauer für 40 Jahre aktiven Dienst zu danken. Die Auszeichnung nahm er mit Kreisbrandmeister Karlheinz Sehnke und Bürgermeister Manfred Porsch vor. Von 1978 bis 1991 hatte der Jubilar alle Leistungsprüfungen bis zur Stufe Rot-Gold durchlaufen und war ab 1989 zwölf Jahre zweiter Kommandant. Krokauer sei nicht nur eine Stütze der aktiven Wehr, betonte Seitz. Als Mauerer habe er maßgeblich beim Bau des Gerätehauses und Schulungsraums mitgewirkt. Sein Garten habe er immer für Übungen und Leistungsprüfungen zur Verfügung gestellt, seine Halle als Stell- und Ausweichplatz.

Seit vier Jahren führt Seitz die 26 Aktiven, darunter zwei Frauen. Beide richteten ihren Dank an die Nachbarwehr Frankenberg mit Kommandant Manuel Gräbner und Jugendwart Roland Freiberger für eine glänzende Zusammenarbeit. Gemeinsam fanden theoretische und praktische Übungen zum Funk und zur Waldbrandgefahr statt. Seitz kündigte für 28. Juni mit Frankenberg und eventuell sogar mit zwei Gruppen eine Leistungsprüfung an.

In seinem Bericht ging er auf den Freiflächenbrand und eine Ölspurbeseitigung ein. Theoretisch und praktisch sei das ganze Übungsspektrum durchlaufen worden. Eine Hydrantenbegehung und Objektbesichtigung erfolgte in der Ortschaft Nairitz. 2019 stehe der Ortsteil Kodlitz auf dem Programm. Einbezogen werden soll das Forsthaus Feuerabend. Bei einer Inspektionsübung mit Kreisbrandinspektorin Kerstin Schmidt und Kreisbrandmeister Karlheinz Sehnke probten die Aktiven die Wasserentnahme aus einem Behälter zur Brandbekämpfung bei einem Stadel. Die dreijährige Feuerwehrgerätehausüberprüfung verlief ohne Beanstandung. Der Kommandant erinnerte ebenso an die seit einem Jahr bestehende Rauchmelderpflicht. Keines dieser Geräte zu haben, sei fahrlässig, betonte Sehnke. Jeden könne es treffen. Für jeden Mist habe man Geld, nicht aber für Rauchmelder zwischen 10 bis 20 Euro - das sei traurig, kritisierte der Kreisbrandmeister den nachlässigen Umgang mit der gesetzlichen Pflicht.

Beeindruckt zeigte er sich von den positiven Berichten, vor allem des Jugendwarts (siehe Kasten). In Nairitz werde Jugendarbeit und modulare Truppausbildung groß geschrieben. Insgesamt lobte Sehnke den Übungsfleiß, auch in Zusammenarbeit mit der Stützpunktfeuerwehr, und die schnelle Einsatzfähigkeit sowie saubere Arbeit bei den Einsätzen. Die Wehr sei beim Brandschutz gut aufgestellt und gehe mit offenen Augen durch das eigene Zuhause sowie durch die Ortschaft. Die Geselligkeit und Kameradschaft hielten zudem das Ortsleben aufrecht.

Hintergrund:

Im Notfall Erste Hilfe leisten

Kommandant Markus Seitz teilte mit, dass die Ortswehr in absoluten Ausnahmefällen bei dringend medizinisch notwendigen Hilfeleistungen alarmiert werde. Diese Regelung habe nur vorbeugenden Charakter. Sie betreffe nur Einzelfälle, bei denen durch Herz-Kreislauf-Beschwerden oder stark blutenden Wunden Lebensgefahr bestehe und sich das Eintreffen des Rettungsdienstes und Notarztes verzögere.

Die Feuerwehren im Landkreis seien angefragt worden, ob sie in medizinischen Notfällen bereit seien, Erste Hilfe zu leisten. Jede Wehr habe dies zugesagt. Seitz geht aber davon aus, dass die Brandschützer bei einem Notfall im Ort alarmiert würden. Wie Kreisbrandmeister Karlheinz Sehnke bekräftigte, gehe es nicht um einen Ersatzdienst für den Rettungsdienst, sondern „um eine zeitliche Überbückungsfunktion bei schnell und dringend erforderlicher Hilfe“. Fielen Vitalfunktionen aus, könne jede Sekunde entscheidend sein. Dann sei der Disponent angehalten, jemand zu alarmieren. „Und wenn es nur zwei Mann sind, die mit einem Ersthilfekoffer ausrücken und Leben retten.“ Sehnke appellierte daher, Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen und einen entsprechenden Kurs anzubieten.

Informationen:

Pokale für die Jugend kein Zufall

Der silbern schimmernde Wanderpokal für den Sieg bei der Feuerwehrolympiade war im Häusl nicht zu übersehen. Denn der Nachwuchs der Wehren Nairitz/Kodlitz und Frankenberg hatte beim Jugendleistungsmarsch 2018 in Emtmannsberg für eine Überraschung gesorgt. Wie Jugendwart Maximilian Popp erinnerte, sei man mit zwei gemischten Gruppen gegen über 30 Mannschaften angetreten. Dabei lieferten die Anwärter tolle Leistungen ab und waren mit vier Pokalen zurückgekehrt.

Bei der Olympiade ließen Daniel Freiberger, Lukas Barthelmann, Vanessa Barthelmann und Alexander Krauß die Konkurrenz hinter sich und nahmen den Sieger- sowie Wanderpokal mit nach Hause. Die zweite Gruppe um Bastian Schwenk und Hannes Schwenk erhielt eine Trophäe für Platz 5. Zufrieden zeigte sich Popp auch über die Ergebnisse beim Leistungsmarsch. Hier belegten seine Schützlinge die Ränge 11 und 24.

Die Platzierungen sei der Lohn für den Fleiß in 13 vorbereitenden Übungen und die gute Zusammenarbeit mit der Frankenberger Jugendwehr, betonte der Jugendwart. Lob gab es zudem für Alexander Krauß sowie Bastian und Hannes Schwenk. Sie haben alle Stufen des Wissenstests bestanden. Sebastian Schwenk und Krauß absolvierten zudem erfolgreich die Truppmannausbildung.

 
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